Alphabet Inc. (vormals Google. Inc.) ist eine global agierende Holding, die unter ihrem Dach verschiedene Tochterunternehmen verwaltet. Die größte und bekannteste davon ist Google, mit der herausragenden Marktstellung bei der Onlinesuche. Deutschland ist hier mit 91 Prozent keine Ausnahme. In einem riesigen Land wie Indien mit seinen rund 1,3 Milliarden Einwohnern erreicht die Google-Suche sogar rund 95 Prozent Marktanteil. Mit Chrome bietet Google auch den weltweit beliebtesten Internet-Browser mit einem Marktanteil von knapp 65 Prozent an. Diese gesamten Angaben haben die Datenspezialisten von Statcounter ermittelt.
Profitables Kerngeschäft Online-Suche wächst stetig weiter
Dieses Kerngeschäft von Alphabet wächst stetig weiter, denn es gibt immer mehr Suchanfragen. Zuletzt lag das Wachstum hier zwischen 5 und 8 Prozent pro Jahr bei den Suchen und den anschließenden Transaktionen. Ob kleine Handwerker oder Weltkonzern - wer online Geschäfte machen will, kommt an einer guten Platzierung auf den Google-Seiten nicht vorbei oder bezahlt höhere Summen für eine gut platzierte Anzeige auf der Startseite.
Durch das Auktionsprinzip bei den Anzeigen kann Alphabet hier direkt profitieren. Bei vielen beliebten Suchbegriffen steigen so ganz automatisch die Preise bei den Anzeigen – denn die gute Platzierung bei den Suchen lohnt sich für die Unternehmen. Hier hat es nach unserer Einschätzung in den vergangenen Jahren auch regelmäßige Preissteigerungen zwischen 5 und 7 Prozent pro Jahr für viele gängige like-for-like Begriffe gegeben.
Tatsächlich ist es sinnvoll für die Unternehmen, auch mehr Geld in die Online-Werbung zu stecken, denn im Vergleich zu klassischen Werbekanälen ermöglicht die Online-Werbung eine genaue Ausrichtung auf die jeweilige Zielgruppe. Trotz steigender Preise ist die Online-Werbung in der Regel zudem noch deutlich günstiger als klassische Werbewege.
Genau diese Kombination aus der herausragenden Marktstellung in der Onlinesuche und dem stetigen Wachstum in diesem Bereich bieten Alphabet einen massiven Wettbewerbsvorteil. Tatsächlich ist auch nicht erkennbar, dass ein anderes Unternehmen in absehbarer Zeit in diesen Kernbereich von Google vordringen wird.
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Alphabet so viel mehr als die Google-Suche
Spannend ist dabei, wie Google, ausgehend von der Onlinesuche, bis heute das Geschäftsmodell immer mehr erweitert hat. Seit dem 4. Quartal 2020 liefert Alphabet eine Segmentberichterstattung, die einen genauen Blick auf die Geschäftsentwicklung erlaubt. Die einzelnen Bereiche sind Google Services, Google Cloud und die Zukunftsprojekte, die unter dem Namen „Other bets“ zusammengefasst werden. Das mit weitem Abstand wichtigste Segment ist Google Services. Darunter fallen so bekannte Produkte und Dienstleistungen wie:
- Das Anzeigengeschäft
- Das Android-Betriebssystem
- Der Internetbrowser Chrome
- Die Hardware mit den Chromebook-Rechnern und den eigenen Smartphones der Marke Nexus
- Google Maps / Google Play
- Die klassische Suchmaschine
- Die Videoplattform YouTube
- Google Pay
Die Umsätze in diesem Segment erzielt Google hauptsächlich über Werbung. Dies ist immer noch die Basis des Geschäfts mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent am Gesamtumsatz. Hinzu kommt der Verkauf von Produkten im Segment Hardware oder auch wiederkehrenden Abogebühren beispielsweise beim YouTube Premium-Angebot oder bei YouTube TV.
Das Cloud-Segment bei Google umfasst die gesamte Google-Infrastruktur und die verschiedenen Datenanalyse-Plattformen, Kollaborations-Werkzeuge und andere Dienstleistungen speziell für Business-Kunden. Die hier erzielten Umsätze basieren hauptsächlich auf Nutzungsgebühren für die Google Cloud Plattform (GCP) und für die Kollaborationswerkzeuge beim Google Workspace.
Stabiles 20-Prozent-Wachstum beim Umsatz und Gewinn
Stabiles profitables Wachstum und eine gesunde Bilanz zeichnen Google aus. Das lässt sich an den Wachstumsraten für Umsatz und Gewinn ablesen: Hier geht es in jedem Jahr um 20 Prozent nach oben. Das gilt für die vergangenen 5 Jahre genauso wie für die vergangenen 10 Jahre. So etwas ist wirklich selten – vor allem wenn Firmen in immer höhere Umsatz- und Gewinnregionen vorstoßen. 2020 erzielte Google bei einem Umsatz von rund 182 Mrd. US-Dollar einen Nettogewinn von 40,27 Mrd. US-Dollar.
Diese Summe fließt komplett in den einbehaltenen Gewinn, denn es wird keine Dividende gezahlt. Das ist auch eine logische Konsequenz, denn im Unternehmen ist die Verzinsung auf den Gewinn so hoch, dass eine Dividendenausschüttung das weitere Wachstum nur einschränken würde. Allein seit Ende 2017 ist der einbehaltene Gewinn um 44 Prozent auf zuletzt 163 Mrd. US-Dollar angestiegen. Solche Unternehmen fallen in unsere Kategorie der wunderbaren Unternehmen, denn sie schaffen es langfristig, als Gewinnmaschine immer höhere Erträge zu erzielen. Das spiegelt sich auch an der Börse wider: Seit unserem ersten Einstieg im Jahr 2013 bei einem Niveau von 520 US-Dollar hat die Aktie bis jetzt um rund 450 Prozent zugelegt.
Neben den harten Fakten kann Alphabet auch mit anderen Faktoren punkten. So spielt das Thema Nachhaltigkeit bei Google schon seit vielen Jahren eine große Rolle. Das unterstreichen drei Aspekte, die Google im Geschäftsbericht 2020 veröffentlicht hat:
- Google ist seit 2007 CO2 neutral und war damit ein Vorreiter unter den großen US-Konzernen.
- 2019 wurden das dritte Jahr in Folge 100 Prozent des benötigten Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen.
- 2020 legte der US-Konzern Nachhaltigkeits-Anleihen mit einem Volumen von 5,75 Mrd. Dollar auf. Das war die bislang größte Emission von „Grünen Anleihen“ durch ein Unternehmen.
Business Owner immer noch stark vertreten
Bei unseren Investments ist zudem die Rolle der Eigentümer wichtig. Hier ergibt sich bei Alphabet eine interessante Konstellation. So sind die beiden Gründer Larry Page und Sergey Brin aus dem operativen Geschäft ausgeschieden. Sie haben aber, bezogen auf die Stimmrechte, weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen. Das liegt an den unterschiedlichen Aktiengattungen. So verfügen die B-Aktien über 10 Stimmen pro Aktie. Die A-Aktie hat eine Stimme pro Aktie, während die C-Aktien keine Stimmrechte besitzen. Über ihren Bestand von 85,5 Prozent der B-Aktien kontrollieren die beiden Gründer zum Stand Ende Dezember 2020 51,5 Prozent der Stimmrechte aller Aktien. Das bietet den beiden Google-Gründern immer noch weitreichende Einflussmöglichkeiten auf die personelle Besetzung des Unternehmens. Eine solche starke Stellung der Gründer in einem Unternehmen sichert so auch die Fortsetzung der bisherigen erfolgreichen Unternehmensstrategie.
Alphabet ist ein klarer Corona-Gewinner
Die Corona-Pandemie hat das Geschäft bei Alphabet massiv angetrieben. Das haben die Zahlen zum ersten Halbjahr 2021 klar gezeigt. Der Umsatz stieg um 47,5 Prozent und beim Gewinn gelang sogar ein Sprung um 167,7 Prozent auf 34 Milliarden US-Dollar. Alle Geschäftsbereiche haben zum Wachstum beigetragen. So liefen zunächst einmal die Werbeeinnahmen besser als erwartet. YouTube hat zudem seine Stellung als führende Video-Plattform weiter ausgebaut. Hinzu kommen noch die Investitionen in die Bereiche Künstliche Intelligenz und auch in das Cloud-Geschäft (Blogbeitrag zum Cloudgeschäft bei Amazon: AWS: Der versteckte Gewinntreiber bei Amazon). Dies sind zukünftige Wachstumstreiber und weisen derzeit Verluste aus. Doch die hohen Gewinne aus der laufenden Geschäftstätigkeit bilden hier eine gute Basis für weitere Investitionen. Es ist gut möglich, dass Alphabet in beiden Bereichen allein schon durch die immer wieder unter Beweis gestellte Innovationskraft auch zu den führenden Anbietern gehören kann.
Diese Innovationskraft bietet Alphabet nicht nur im klassischen digitalen Geschäft – sondern auch in spannenden Wachstumsfeldern wie dem autonomen Fahren, bei verschiedenen Logistik-Lösungen oder auch bei Forschungen im Bereich der Biotechnologie. Dieser Mix aus hoher Innovationskraft, starken Renditen im Tagesgeschäft und guten Wachstumsaussichten zeichnet Alphabet aus und daher zählen wir auch diesen bekannten US-Konzern zu unserer Kategorie der „Wunderbaren Unternehmen“.
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