🔊 Artikel mit Audiokommentar anhören
Der Sommer verlief an den Börsen turbulent. So sackte beispielsweise der US-Markt im August massiv ab. Der S&P 500 Index verlor 8,5 Prozent. Im September erfolgte dann jedoch die Trendwende mit neuen Rekordständen. Daher lohnt sich ein Blick auf die Wachstumstreiber des Quartals.
-
-
- Die Arbeitsmarktdaten aus den USA zeigten eine Abkühlung, aber keinen bröckelnden Arbeitsmarkt: Der Juli und August brachte schwache Daten. Doch im September gab es gerade bei den Neueinstellungen wieder eine Belebung. Das war dann ein deutliches Signal dafür, dass die Gefahr einer möglichen Rezession in den USA derzeit klar abnimmt.
- Im September begann die US-Notenbank Fed zudem mit Zinssenkungen. Sie senkte das Leitzinsziel um immerhin 50 Basispunkte ab in einen Bereich zwischen 4,75 und 5,00 Prozent. Zudem besteht die Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den kommenden Monaten.
- Auch China steht wieder im Fokus: Dort wurde zuletzt ein massives Konjunkturpaket vorgelegt, welches die Wirtschaft und den Aktienmarkt stützen soll. So haben die Aufsichtsbehörden und die Peoples Bank of China (PBOC) gleich eine Reihe von Maßnahmen ergriffen mit deren Hilfevornehmlich der angeschlagene Immobilienmarkt gestützt werden soll indem es zu Zinssenkungen bei Kreditzinsen kommen soll.
Insgesamt hat die positive Stimmung für Quartalsgewinne bei Aktien und auch für Anleihen gesorgt. Grundsätzlich legte dabei auch die Volatilität wieder etwas zu von den doch sehr niedrigen Werten des zweiten Quartals. Insgesamt hat der Zyklus der Zinssenkungen an den Börsen sehr gut begonnen. Entscheidend wird nun sein, ob es in den USA zu einer Rezession kommt oder eben nicht.
Die folgende Abbildung zeigt den Einflusssinkender Zinsen in den USA deutlich auf. Der obere blaue Chart zeigt die weitere Median-Entwicklung von immerhin acht Phasen an, in denen es nicht zu einer Rezession gekommen ist. Die untere graue Linie basiert lediglich auf drei Phasen und zeigt deutlich die schwache Entwicklung an, wenn es nach dem Beginn der Zinssenkungen rasch zu einer Rezession in den USA gekommen ist.
Insofern stellt sich die entscheidende Frage auf Sicht der nächste Quartale, ob es in den USA zu einer Rezession kommt und wie die US-Notenbank auf eine solche Entwicklung reagiert.
Das Fazit zum ersten Halbjahr lautete:
„Das Börsenjahr 2024 ist bislang besser gelaufen als am Jahresanfang erwartet. Wie schon 2023 zeigt sich bislang in diesem Jahr: Externe Risiken spielen an den Kapitalmärkten kaum eine Rolle. Vielmehr haben sich bestehende Trends – vor allem der Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz –weiter fortgesetzt. Diese Konzentration auf ein großes Thema und damit auf wenige Titel birgt aber auch Gefahren für die vor uns liegende Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte.“
Bislang war der Einfluss externer Faktoren auf die Kapitalmärkte weiterhin gering – doch das muss nicht so bleiben. Denn das dritte Quartal hat gezeigt, welche Dynamik beispielsweise die vielen geopolitischen Spannungen bieten. Eine weitere Eskalation des Nahost-Konflikts ist nach aktuellem Stand jederzeit möglich. Zudem steht nun die US-Wahl an, von der auch einige Turbulenzen an den Kapitalmärkten zu erwarten sind.
Hier ein kurzer Blick auf die Entwicklung der einzelnen Monate:
- Der Juli war an den Märkten von einer klaren Zweiteilung gekennzeichnet. So legten die Kurse bei vielen Indizes in der ersten Hälfte deutlich zu. Dann setzte jedoch in der zweiten Monatshälfte gerade bei den Technologiewerten eine deutliche Korrektur ein, während speziell die Small Caps noch weiter zulegen konnten. Am Ende beendete so der Dow Jones Index den Juli mit einem Plus von 3,6 Prozent während der Nasdaq 100 um 3,6 Prozent nachgab.
Geopolitische Risken wie die Verschärfung der Lage in Israel rückten wieder stärker in den Fokus und eine gewisse Unsicherheit machte sich schon bei den Investoren breit, die dann in der ersten Augustwoche zu einem klaren Abverkauf führte.
- Von Sommerruhe an den Börsen keine Spur: Der August war turbulent mit einer starken Korrektur zu Beginn,- und deutlichen Zuwächsen in der zweiten Hälfte geprägt. Am Ende erreichten viele Indizes – ob nun in Europa oder der USA kleine Zuwächse zwischen einem und zwei Prozent. Dabei lösten Anfang August u.a. schwächere Arbeitsmarktdaten aus den USA eine kleine Verkaufswelle aus. Dann nahmen die bekannten großen Tech-Aktien wieder die Führungsrolle ein. Auch die Hoffnung auf sinkende Zinsen in den USA im September blieb bestehen. Hinzu kam ein zuletzt wieder nachlassender Inflationsdruck mit einem Wert von 2,1 Prozent in den USA und lediglich +1,9 Prozent in der Euro-Zone.
- Nach einem schwachen Start in den September erreichten die meisten Indizes im Monatsverlauf jedoch Rekordstände. So schloss der DAX erstmals über 19.000 Punkten. Die geopolitischen Risiken, vor allem im Nahen Osten, wurden klar vom Beginn der Zinswende in den USA überlagert. So senkte die Notenbank in den USA die Zinsen gleich um 50 Basispunkte, was in der zweiten Monatshälfte zu klaren Zuwächsen bei allen maßgeblichen Indizes führte.
Der Klassiker: Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen
Die ersten neun Monate 2024 verliefen für den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen nicht so wie erwartet. So blieb zum Stichtag 30. September 2024 ein Zuwachs von 1,8 Prozent. Neben dem weiterhin schwachen Umfeld für Small- und Midcaps, sorgten einige spezifische Abschläge bei einzelnen Portfoliowerten für diese Entwicklung. Auf der anderen Seite setzten einige der großen Werte im Fonds, die schon 2023 gezeigte positive Wertentwicklung weiter fort.
- Allen voran gehört Storebrand. Der norwegische Finanzkonzern hält derzeit nicht nur die größte Position im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, sondern hat gerade im dritten Quartal die überdurchschnittliche Wertentwicklung fortgesetzt. Seit Jahresanfang legte die Aktie schon um knapp 35 Prozent zu.
- Einen noch stärkeren Zuwachs von 63 Prozent erzielte Oracle. Allein im dritten Quartal legte der US-Softwaregigant um 21 Prozent zu.
- Mit der Allianz hat ein weiterer Wert aus dem Finanzbereich in diesem Jahr schon überdurchschnittlich zugelegt. Dabei gehört der DAX-Wert zu den TOP 5-Positionen im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Der Zuwachs betrug allein im dritten Quartal 14 Prozent und in diesem Jahr schon 28 Prozent.
Neue Werte im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sind im 3. Quartal u.a. Scout24 und bioMériuex . Beide Werte sind zudem auch im September beim Rebalancing neu in den Frankfurter Modern Value Index und so auch in den ETF aufgenommen worden.
- Scout24 ist der Betreiber vom ImmoScout24, dem größten deutschen Immobilien-Onlineportal. Die Umsätze generiert Scout24 hier durch Listings von Immobilienmaklern, für die verschiedene Formen der Mitgliedschaft möglich sind. Gleichzeitig bietet Scout24 auch Leads für die angeschlossenen Makler an und bringt so die Angebots- und die Nachfrageseite zusammen.
Knapp zwei Drittel der Umsätze generiert Scout24 durch die professionellen Nutzer, also die Makler. Das bringt eine gute Planbarkeit der Erträge, denn Makler sind auf ImmoScout24 als Vermarktungsplattform in Deutschland angewiesen – zumindest in den größeren Ballungsräumen des Landes. Auf Grund des stabilen Geschäftsmodells kann Scout24 auch im aktuell eher schwachen deutschen Immobilienmarkt nicht nur bestehen, sondern sogar noch moderat weiterwachsen.
- bioMérieux spezialisiert sich auf Diagnostika und hier auf den Bereich der In-vitro Diagnostika (IVD). Das ist zunächst eine Untergruppe der Medizinprodukte. Die IVD bieten den Vorteil, aus menschlichen Proben persönliche medizinische Informationen zu bekommenDer medizinische Nutzen der IVD besteht darin, dass durch die Testergebnisse präzise Ergebnisse geliefert werden, die dann wiederum für weitere Diagnosen und medizinische Maßnahmen genutzt werden können.
Die Produktangebote teilen sich in die zwei Bereiche klinische und industrielle Anwendungen auf. Bei den klinischen Anwendungen entwickelt und produziert bioMérieux diagnostische Lösungen, die medizinischem Fachpersonal helfen, schnell und zuverlässig eine Pathologie oder die Quelle einer Kontamination zu bestimmen und ihnen wichtige Informationen für eine optimale Patientenversorgung zur Verfügung zu stellen.
Im Bereich der industriellen Anwendungen setzt bioMérieux das Know-how auch ein, um die Anforderungen der industriellen Mikrobiologie zu erfüllen und innovative, präzise Technologien zu entwickeln, die die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln und pharmazeutischen Produkten gewährleisten. Mit mehr als 14.000 Mitarbeitern ist das französische Unternehmen in 45 Ländern vertreten und bedient Kunden in mehr als 160 Ländern.