Über der Wall Street brauen sich dunkle Wolken zusammen. Die meisten Analysten erwarten für den S&P 500 einen Gewinnrückgang im zweiten Quartal um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hierfür sind insbesondere die Sektoren Energie, wegen des niedrigen Ölpreises, und der Bereich Finanzen verantwortlich, so die Erwartungen. Die ersten Zahlen der großen Banken für Q2, fielen jedoch auf den ersten Blick besser aus als erwartet.
So verbuchte Goldman Sachs das zweitbeste Quartalsergebnis ihrer Unternehmensgeschichte. Auch andere Finanzinstitute, wie Morgan Stanley, JP Morgan oder die Citigroup konnten Milliarden-Gewinne verbuchen. Doch diese lagen weit unter denen des Vorjahrs. Wells Fargo musste sogar für Q2 erstmals seit der Finanzkrise einen Quartalsverlust ausweisen. Was aber hellhörig machen sollte, sind die hohen Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle. Diese liegen im hohen zweistelligen Milliardenbereich.
Noch halten sich die US-Indizes auf hohem Niveau, was vor allem an den großen Tech-Werten, wie Alphabet & Co., liegt. Das „Handelsblatt“ fasste die Situation aber treffend zusammen: „Während die Wall Street feiert, darbt die Main Street“. Das bedeutet, dass die Hilfspakete der US-Notenbank Fed und der Regierung bisher vor allem den Finanzmärkten und weniger der Realwirtschaft geholfen haben. Die Banken stellen sich aber mit ihren milliardenschweren Rücklagen darauf ein, dass viele Unternehmen und auch Privatpersonen in den kommenden Monaten ihre Kredite nicht zurückzahlen werden. Eine größere Pleite-Welle könnte sich am Horizont abzeichnen.
Wir sind mit dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen zwar auch in den USA investiert, aber nicht im Finanz- oder Energiesektor, sondern bei den großen Tech-Werten wie Apple, Amazon, Alphabet oder Facebook, die über eine starke Marktposition und enorme Finanzkraft verfügen. Sie gehören nach wie vor zu den Gewinnern der Krise, und sind Konzerne, die wir für ihr „Beautiful Business“ schätzen. Sie verfügen über eine hohe Preissetzungsmacht und einen sogenannten wirtschaftlichen „Burggraben“. Dieser meint strukturelle Wettbewerbsvorteile, die hohe Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber setzen. Dadurch erzielen sie hohe und weiterhin wachsende Kapitalrenditen.
Zu den Unternehmen mit einem „Beautiful Business“ zählt beispielsweise auch die Essener Secunet Security, die sich auf Lösungen rund um IT-Sicherheit und IT-Hochsicherheit spezialisiert hat. Hier hat sich das Unternehmen mittlerweile eine starke Marktposition aufgebaut, in den Bereichen eHealth, Innere Sicherheit, Industrie, öffentliche Auftraggeber und Verteidigung. Und wie bei der Vorlage der jüngsten Zahlen deutlich wurde: Die Auftragsbücher sind bis zum Rand gefüllt.
Doch bei allem Optimismus für Unternehmen mit einem „Beautiful Business“, vergessen wir nicht die Gefahren, die auf Dow, DAX & Co. zukommen können. Deshalb halten wir auch rund sechs Prozent Gold im Portfolio des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Als Versicherung, falls es zu Turbulenzen kommt.