Konsumgüterhersteller wie Unilever leben von der Bandbreite der Produkte und der Stärke ihrer Marken, denn sie erlauben es dem Anbieter höhere Preise für ihre Produkte zu verlangen, als Mittbewerber (wirtschaftlicher Burggraben). In einem ganz normalen Tagesablauf wird deutlich, wie stark doch die Unilever-Produkte darin verankert sind. Morgens im Bad geht es los mit den Hautpflegeprodukten der Marken Lux und Dove. Das passende Deodorant kann dann Axe oder Rexona sein. Die Haare kommen in Form mit den Produkten von Toni & Guy oder TIGI. Zum Frühstück steht anschließend der Tea von Lipton auf dem Tisch.
Später, zum Mittagessen, wird der Salat dann mit dem Dressing von Hellmann`s verfeinert. Die Würzmischungen von Knorr machen viele Mahlzeiten schmackhaft. Gestärkt vom Mittagessen wird dann die Wäsche mit Omo gewaschen und mit dem Weichspüler Comfort gepflegt. Nach der vielen Arbeit lockt dann noch ein Eis. Hier gehören die bekannten Marken Magnum, Langnese und Ben & Jerry`s zum Unilever-Konzern.
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Starke Marken in vielen Märkten
Dieser Überblick zeigt ganz deutlich: Unilever ist in vielen Kategorien mit bekannten Marken stark vertreten. Genau das macht die Stärke eines solchen Unternehmens aus. Nun ist ein breit gestreutes Produktangebot sicherlich ein Wettbewerbsvorteil – doch gleichzeitig müssen die Ertragskennzahlen stimmen. Nur so wird aus einem guten Unternehmen ein wirklich wunderbares Unternehmen. Tatsächlich ist Unilever stark in Produktkategorien mit hohen Bruttomargen, wie Waschmittel und Speiseeis vertreten.
Gleichzeitig stammt ein Umsatzanteil von knapp 60 Prozent aus den Schwellenländern. Dort liegen die Wachstumsraten im Bereich von 3 bis 5 Prozent pro Jahr. Das ist deutlich höher als in den entwickelten Märkten. Aber genau daraus entstand in den vergangenen Jahren häufig ein Risiko: Durch den hohen Anteil der Umsätze in den Schwellenländern war der Währungseffekt groß. Schwächere Wechselkurse der örtlichen Währungen schlugen dann auf das Ergebnis durch.
Unilever ist in seinen Kernmärkten sehr etabliert. Das zeigt ein Blick auf die einzelnen Produktkategorien in den verschiedenen Märkten. Besonders bemerkenswert dabei: Unilever hat in den vergangenen 20 Jahren keine signifikanten Verluste bei den Marktanteilen der Produktkategorien erleiden müssen, bei denen sie die Nummer 1 oder 2 waren. In vielen Märkten ist Unilever stark im Segment der Körperpflege und hier speziell bei Deodorants. Das Geschäft liefert stabile Erträge.
Auch die Wettbewerbsstärke von Unilever ist überdurchschnittlich, denn 80 Prozent der Umsätze werden in Ländern oder Kategorien erzielt, in denen Unilever die Nummer 1 oder Nummer 2 im Markt ist. Nach unseren Berechnungen ist der Markt für Speiseeis in den USA der größte einzelne Umsatzbringer bei Unilever mit einem Anteil von rund 4 Prozent am Gesamtumsatz. Nur zur Einordnung: Das deutsche Geschäft mit Speiseeis trägt rund 1,1 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Eis ist nicht nur lecker – sondern auch ertragsstark
Eis ist dabei ein entscheidendes Produkt. Wenn man in einem Supermarkt oder einer Tankstelle in die Eistruhe schaut, ist Unilever hier in Deutschland auf jeden Fall stark vertreten: Sowohl Magnum als auch die vielen verschiedenen Langnese-Produkte und zusätzlich noch das spezielle Eis von Ben & Jerry` s gehören zum Unilever-Konzern. Dabei ist Eis – ähnlich wie Schokolade - kein gewöhnliches Lebensmittel. Eis ist eher ein Genussmittel. Es ist im Grunde egal, ob sich die Kunden sonst gesund ernähren oder ihren Kindern Süßigkeiten vorenthalten. Ein Eis zwischendurch als Belohnung geht fast immer. Dabei spielt der Preis direkt keine so große Rolle. Die Kunden wollen den typischen Geschmack.
Wenn schon ein Eis mit Schokoladenüberzug – dann muss es eben ein Magnum sein. Das bietet Unilever direkt schon einmal höhere Bruttomargen als der Konkurrenz. Für einzelne Produkte in Premium Kategorien z.B. kleine Ben & Jerry` s Becher schafft Unilever Bruttomargen im Bereich um 60 Prozent. Zudem ist Unilever immer auch in der Lage, die Preise leicht anzuheben, ohne dass es sich negativ auf die Umsatzzahlen auswirkt. Das ist nun nur ein kleines Beispiel wie erfolgreich Unilever in den einzelnen Produktkategorien agiert.
Stabile Erträge auch in Krisenjahren
Ein weiteres Kennzeichen von Unilever ist die Stabilität des Geschäftsmodells – das gilt besonders in Krisenzeiten. Dies wird deutlich durch den Vergleich der Geschäftsjahre 2019 und 2020. Die Ertragskraft hat sich trotz der Pandemie nicht verschlechtert – Unilever konnte weiter mit hohen Kennzahlen punkten. Konzernweit liegt so die Bruttomarge auf vergleichbarer Basis zu den Mitbewerbern sogar über 50 Prozent. Die bereinigte operative Marge erreichte in beiden Jahren Werte von etwa 20 Prozent. Die Werte sind im Übrigen seit 10 Jahren sehr stabil – und zeigen die Qualität von Unilever.
Die Aktie stand wegen der Unsicherheit des Geschäfts in den Schwellenländern zuletzt unter Druck. Das ist sicherlich ein immer wiederkehrendes Risiko. Doch bei unseren Investments schauen wir auf die Entwicklung der nächsten fünf Jahre. Hier kann Unilever mit einem hochwertigen Produktmix, einer stabilen Ertragskraft auf Branchenniveau und mit stabilen Dividenden überzeugen. Da spielen dann die möglichen kurzfristigen Schwankungen keine so große Rolle – sondern die bieten dann attraktive Einstiegschancen.
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