Podcasts starten: Wie Finanzberater vom Hype profitieren können!

Wie kommunizieren Sie heutzutage mit Ihren Kunden? Hauptsächlich persönlich oder am Telefon? Arbeiten Sie viel mit Social Media? Sind Sie auf Veranstaltungen unterwegs? Drehen Sie YouTube Videos?

Vermutlich lautet die Antwort auf einige dieser Fragen ja. Es gibt vielfältige Möglichkeiten Ihre Kunden zu erreichen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen eine bisher nicht genannte Alternative näherbringen – die Podcasts.

Podcasts boomen in Deutschland

Der Begriff Podcast wird Ihnen sicherlich geläufig sein. Das Audioformat erfreut sich zunehmender Beliebtheit, auch bei deutschem Publikum. Besonders in den letzten Jahren stiegen die Zahlen regelmäßiger Hörer stetig an. 2016 gaben bei einer Umfrage von statista.de noch 14% der Befragten an, regelmäßig Podcasts zu hören – in absoluten Endrit bei Podcastaufnahme Zahlen wären das ca. 12 Mio. Hörer. Im Jahre 2022 antworteten 43% der Befragten mit ja auf die gleiche Frage. Das sind sage und schreibe ca. 37 Mio. Hörer – eine mehr als Verdreifachung.

Man sollte aber bekanntlich auch nicht auf jeden Zug aufspringen nur um mitzufahren. Podcasts können für Sie jedoch mehr als nur eine Trenderscheinung sein. Wie Sie das Format gewinnbringend in Ihr Berufsleben integrieren können, erklären die Investmentbabos Michael Duarte und Endrit Cela.

Der Investmentbabo Finanzpodcast

Duarte bei Podcastaufnahme-png-1 Michael Duarte und Endrit Cela haben seit dem Februar 2020 einen erfolgreichen Finanzpodcast namens „Investmentbabo – Finanzpodcast“. Beide Hosts sind beruflich in der Investmentbranche tätig. Sie arbeiten im Vertrieb bei Investmentgesellschaften; Endrit Cela bei Shareholder Value, im Falle von Michael Duarte Clartan Associés.

Jeden Freitag widmen sich die zwei dabei einem Thema aus dem breiten Fundus der Finanzwelt. Von ganz grundlegenden Themen, wie dem Nutzen der Aktienanlage oder der betrieblichen Altersvorsorge, behandeln sie auch spezifische Bereiche, wie kürzlich erst das Thema künstliche Intelligenz, welches spätestens seit ChatGPT in aller Munde ist.

Auch aktuelle Börsenentwicklungen kommen nicht zu kurz. Mit Ihrem Podcast erreichen Sie mittlerweile tausende Hörer mit jeder Episode. Kommt ein Podcast auch für Sie infrage?

Welche Vorteile haben Podcasts für Finanzberater?

Beginnen wir mit dem vielleicht offensichtlichsten Vorteil: Sie zeigen Onlinepräsenz. Ein Podcast ist wie eine digitale Visitenkarte, ähnlich wie auch eine Webseite. Gerade in der Finanzbranche ist es wahrscheinlich, dass potenzielle Kunden Sie im Internet suchen werden, um sich über Sie zu informieren. Schließlich geht es hier um Ihr Geld, da schauen die meisten Menschen genauer hin.

Ein guter Internetauftritt ist da buchstäblich Gold wert. Denn das Internet vergisst nie und gräbt sämtliche digitalen Spuren aus, die Sie hinterlassen haben. Und auch wenn Sie nichts zu verbergen haben, ist es trotzdem schön kontrollieren zu können, welche Ergebnisse der Suchende findet. Inhalte produzieren ist dann das Stichwort und Podcasts stellen eine kostengünstige recht leicht zu produzierende Form von Content dar, näheres dazu folgt.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, eine Reputation aufzubauen. Wenn Sie etwas aufnehmen und im Internet jederzeit abrufbar zur Verfügung stellen, setzen Sie Ihre Inhalte automatisch einer Art Verifizierung aus. Denn würden Sie in Ihrem Podcast zum Beispiel falsche Informationen geben, ist es sehr wahrscheinlich, dass das nicht unbemerkt bliebe. Podcasts können demnach Glaubwürdigkeit und Vertrauen erzeugen.

Das gleiche kann man natürlich auch über Texte oder Videos sagen. Allerdings muss man bedenken, dass Texte in der Regel schlicht mehr Zeitaufwand bedeuten. Es ist eben leichter ein Gespräch zu führen, als einen Text zu formulieren. Videos hingegen veralten schneller – nicht inhaltlich, aber technisch. Schauen Sie mal ein fünf Jahres altes YouTube Video. Die Technik hat sich seitdem so verbessert, dass diese alten Videos schnell unprofessionell wirken, auch wenn Sie es zum damaligen Zeitpunkt nicht waren. Bei einem Audioformat haben Sie dieses Problem nicht. Solange Sie einen gewissen Mindeststandart bei der Soundqualität erfüllen, wird man fünf Jahre alte Podcasts von Neuen nicht differenzieren können.

Nun möchte ich noch den Aspekt der Beratungsunterstützung aufgreifen. Sicherlich erklären Sie gewissen Konzepte immer und immer wieder. Gerade wenn es sich dabei um komplexere Sachverhalte handelt, sind Kunden mit der Fülle an Informationen auch gerne mal überfordert. Hier kann es hilfreich sein, wenn man auf ein Format verweisen kann, in dem dieser Sachverhalt ausführlich erklärt wird – jederzeit verfügbar und Stück für Stück konsumierbar. Das erleichtert es den Kunden, solche Inhalte zu verdauen.

Wie starten Sie Ihren Podcast?

Zuallererst gibt es eine entscheidende Frage, die zu klären ist. Was möchten Sie mit Ihrem Podcast erreichen? Möchten Sie Kundenbindungen stärken oder neue Kunden akquirieren? Podcasts können auch hilfreich sein, um sich eine Reputation und Bekanntheit aufzubauen. Sie können das Format auch beratungsergänzend bzw. -unterstützend nutzen, wie zuvor bereits erläutert.

Sie sehen, die Anwendungsmöglichkeiten sind divers. Daher gilt es ein konkretes Ziel zu definieren. Aus diesem Ziel ergibt sich dann nämlich Ihre Zielgruppe.

Der Investmentbabopodcast hat das primäre Ziel die deutsche Aktienkultur zu stärken. Dazu spielt das Vermitteln von leicht verständlichen Finanzwissen eine zentrale Rolle. Das dient aber nicht nur dem Zweck, Menschen an die Finanzmärkte heranzuführen, sondern unterstützt auch Finanzberater im Gespräch mit Ihren Kunden. In der Praxis leiten einige Berater zu gewissen Fragen einfach die dazugehörige Podcastfolge an ihre Kunden weiter.

Sie sollten sich also Gedanken machen, wen genau Sie erreichen möchten, bevor Sie den nächsten Schritt gehen. Dann folgen Überlegungen bezüglich Rhythmus der Episoden. Regelmäßigkeit kommt dabei eine Schlüsselrolle zu – Sie sollten sich ein Ziel setzen, wie wöchentliche oder monatliche Veröffentlichung und dieses dann auch einhalten. Wer nimmt Teil an Ihrem Podcast? Laden Sie Gäste ein? Wie interagieren Sie mit Ihren Hörern, zum Beispiel um Fragen der Hörer einzuholen, die man dann im Podcast beantwortet. Wie lang sind Ihre Folgen – eher 10min oder eine Stunde?

Wenn Sie Ihr Konzept ausgearbeitet haben, fehlt Ihnen nur noch das passende Equipment und los geht’s!

Was benötigen Sie für einen Podcast?

Nun, wenn Sie minimalistisch veranlagt sind, genügt Ihnen Ihr Handy. Damit können Sie aufzeichnen. Die Datei können Sie dann mithilfe der Software Audacity (eine Alternative für IOS Nutzer ist Garage Band) bearbeiten. Beide Softwarelösungen sind kostenlos.

Der Kauf eines Mikrofons ist allerdings zu empfehlen. Es muss kein besonders teures Mikrofon sein, Sie finden Gute für 70-80€. Unter diesem Beitrag haben wir eine Liste von Links zu Equipment aus verschiedenen Preisklassen zusammengestellt (Es handelt sich bei allen Empfehlungen um Material, welches die Investmentbabos selbst nutzen. Wir erhalten für diese Empfehlungen kein Geld!).

Die beste Ton Qualität bietet Ihnen ein Mischpult. Dafür benötigen Sie ein Mikrofon mit XLR-Anschluss. Das Mischpult ermöglicht detaillierte Bearbeitung und produziert dadurch die beste Soundqualität. Das Ganze kostet dementsprechend auch mehr. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.

Worauf ist noch zu achten?

Jeder Teilnehmer sollte seine Tonspur separat aufnehmen. Es ist nicht zu empfehlen das Gespräch über ein einzelnes Mikrofon aufzuzeichnen oder ein Telefonat einfach hochzuladen. Die einzelnen Tonspuren lassen sich leichter bearbeiten und erzeugen so viel bessere Qualität. Bei der Bearbeitung der Tonspuren sind drei Aspekte besonders wichtig: Bass und Höhe – vor allem tiefe Tonlagen sind in guter Qualität aufzunehmen ist schwierig, Normalisieren der Lautstärke und Rauschverminderung – zum Rausfiltern von Hintergrundgeräuschen.

Auschnitt Audacity mit Markierung der wichtigsten Funktionen

Es gibt eine große Anzahl YouTube Videos, die Ihnen zeigen, wie Sie diese Vorgänge mithilfe von Audacity oder Garage Band durchführen (Videotutorial: Podcast Produzieren Teil 1 und Teil 2).

Zu guter Letzt empfehlen wir die Nutzung einer Hosting Plattform, wie podcaster.de oder Anchor.fm. Mithilfe dieser Plattformen können Sie Ihren Podcast auf allen gängigen Podcastkanälen wie Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und vielen mehr gleichzeitig hochladen. Sie tragen hier einmalig den Episodentitel, die Beschreibung, das Titelbild ein, ergänzen die Tonspur und veröffentlichen mit einem Klick Ihren Podcast.

Schauen Sie für weitere Informationen zum Thema Podcasts bei der Fondsgipfel-Akademie vorbei!