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Der Ausgabeaufschlag: Müssen Sie immer zahlen?

Geschrieben von Endrit Cela | Feb 2, 2023 9:56:39 AM

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Wann müssen Sie den Aufgabeaufschlag bezahlen?

In welcher Höhe fällt der Aufgabeaufschlag an?

Brutto- und Nettomethode

Müssen Sie den Ausgabeaufschlag immer zahlen?

 

Wann müssen Sie den Aufgabeaufschlag bezahlen?

 

Kaufen Sie einen Investmentfonds, ist das in der Regel mit Kosten verbunden. Zentral ist dabei der Ausgabeaufschlag – im Fachjargon auch Agio genannt. Dieser Ausgabeaufschlag wird einmalig beim Kauf der Fondsanteile vom Fondskäufer bezahlt. Für Sie bedeutet das: Dieses Kapital gehört mit zur gesamten Investitionssumme – fließt aber nicht in den Kauf von Fondsanteilen.

 

In welcher Höhe fällt der Aufgabeaufschlag an?

 

Daher ist dieser Aufschlag auch immer im Zusammenhang mit dem Anlagehorizont zu betrachten. Werden Fondsanteile nur relativ kurzgehalten, dann sind Ausgabeaufschläge von annähernd fünf Prozent schon recht hoch. Halten Sie die Fondsanteile jedoch über einen längeren Zeitraum – beispielsweise mehr als zehn Jahre gehalten – dann relativieren sich diese Kosten deutlich.

In der Praxis wird der Ausgabeaufschlag als Prozentsatz vom Rücknahmepreis angegeben. In der Höhe variiert dieser Aufschlag in der Regel zwischen zwei und fünf Prozent. Mit diesem eingenommenen Kapital werden zum großen Teil die Vertriebskosten gedeckt. Also fließen die so eingenommenen Summen an die Fondsvermittler, nicht an die Fondsgesellschaften.

 

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Brutto- und Nettomethode

 

Nun gibt es Unterschiede beim Ausgabeaufschlag und diese Unterschiede ergeben sich aus dem Fondstyp und auch aus dem Vertriebsweg.

Dabei haben sich zwei Arten der Berechnung des Ausgabeaufschlags etabliert. Der eine Weg wird in der Investmentpraxis die Nettomethode genannt. Der Ausgabeaufschlag wird hier prozentual dem tatsächlich im Fonds angelegten Kapital zugeschlagen. Für das konkrete Fondsinvestment bedeutet das: Es wird auch nur ein um den Ausgabeaufschlag verringerter Betrag in Fondsanteile investiert. Man stelle sich beispielhaft eine Investitionssumme von 1000€ vor, wobei nur 950€ Fondsanteile gekauft werden und 50€ an die Vermittler fließt. Der Aufgabeaufschlag beläuft sich dann auf 50/ (1000-50) = 5,26%.

Anders sieht es bei der Bruttomethode aus. Hier wird der Ausgabeaufschlag nicht ausgehend von der tatsächlich investierten Summe berechnet. Wir betrachten wieder das Beispiel von eben. Investieren Sie 1000€ und 50€ fließen an den Vermittler, so beträgt der Ausgabeaufschlag hier 50/1000 = 5%. Bei der Berechnung wird deutlich, dass bei der Bruttomethode das Agio höher ausfällt. Müssten Sie bei der Nettomethode 5% zahlen, entspräche das ca. 47,50€ - Sie würden 2,50€ sparen.

 

Müssen Sie den Ausgabeaufschlag immer zahlen?

 

Sie haben jedoch mittlerweile viele Möglichkeiten einen großen Teil oder sogar den kompletten Ausgabeaufschlag beim Kauf von Fondsanteilen einzusparen. Das liegt oft an den Vermittlern, denn sie entscheiden darüber, wie hoch ein möglicher Rabatt auf den Ausgabeaufschlag sein kann. Dieser Rabatt bemisst sich in der Praxis dann oft daran, welche Dienstleistungen genau die Kunden beim Vermittler in Anspruch nehmen. 
Eine weitere Möglichkeit des günstigen Fondskaufs bieten spezielle Plattformen, die mit hohen Rabatten auf den Ausgabeaufschlag werben. Dazu gehören Webseiten wie Fondssupermarkt.de. Beim Kauf von Fondsanteilen über die Börse fällt auch kein Ausgabeaufschlag an – doch hier müssen die Käufer natürlich die Handelsspanne zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs beachten.

Grundsätzlich ist zu beachten, dass der Ausgabeaufschlag ein wichtiger Faktor bei der Auswahl von Investmentfonds sein kann, da er die Rendite des Fonds beeinflussen kann. Ein höherer Ausgabeaufschlag bedeutet in der Regel eine geringere Rendite für den Anleger. Daher ist es ratsam, vor der Investition sorgfältig die Ausgabeaufschläge sowie die laufenden Kosten zu vergleichen. So wird sichergestellt, dass Investoren das bestmögliche Angebot erhalten.