Die Aktienquote: Der Risikoindikator für Fonds

Inhalt dieser Seite:

Was sagt die Aktienquote aus?

Diversifikation mithilfe der Aktienquote

Brutto- und Nettoaktienquote

Aktienquoten bei Aktienfonds

Fazit: Aktienquoten als Risikoindikator

 

Was sagt die Aktienquote aus?

 

Die Aktienquote ist ein wichtiger Indikator für die Performance von Investmentfonds und hier im speziellen von reinen Aktienfonds. Sie gibt an, wie viel Prozent des Fondsvermögens in Aktien investiert sind. Eine höhere Aktienquote bedeutet in der Regel auch ein höheres Risiko. Auf der anderen ergeben sich aus einer höheren Aktienquote so auch höhere potenzielle Renditen. Eine tendenziell niedrigere Aktienquote bedeutet dagegen ein geringeres Risiko. Das geht oft einher mit geringeren potenziellen Renditen. 
Für Sie als Anleger ist es wichtig, die Aktienquote eines Fonds zu berücksichtigen, um eine geeignete Anlagestrategie zu wählen. Diese Anlagestrategie sollte Ihrem Risikoprofil und Ihren Anlagezielen entsprechen. In der Praxis gilt hier: Wenn Sie bereit sind, höhere Risiken einzugehen, um auf diesem Weg auch höhere Renditen zu erzielen, können Sie bei der Fondsauswahl auf Produkte setzen, die eine höhere Aktienquote aufweisen.

Ist Ihr Fokus eher auf dem Kapitalerhalt ausgelegt, sollten Sie dieser Strategie auch bei der Fondsauswahl Rechnung tragen. Hier sollten dann Fonds mit einer niedrigeren Aktienquote ausgewählt werden, um so das Risikoprofil exakt abzubilden.

 

Diversifikation mithilfe der Aktienquote

 

Die Aktienquote kann auch eine wichtige Rolle bei der Diversifikation Ihres Portfolios spielen. Durch die Investition in Fonds mit unterschiedlichen Aktienquoten können ein Sie Ihr Portfolio diversifizieren und so das Risiko reduzieren. Wenn beispielsweise ein Anleger in Fonds mit unterschiedlichen Aktienquoten investiert, kann dies dazu beitragen, Verluste in einem Fonds durch Gewinne in einem anderen Fonds auszugleichen.

Grundsätzlich kann sich die Aktienquote im Laufe der Zeit ändern. Das kann an der Marktentwicklung liegen und wie der Fondsmanager die Aktienquote an, die sich veränderten Marktbedingungen anpasst. Hierbei ist die Unterscheidung zwischen der Brutto- und der Nettoaktienquote ausschlaggebend.

 

Brutto- und Nettoaktienquote

 

Die Bruttoaktienquote gibt den Anteil des Portfolios an, der in Aktien angelegt ist. Wenn Sie Aktien kaufen, steigt die Bruttoaktienquote – bei Verkäufen sinkt sie. Die Nettoaktienquote gibt das Risiko des Portfolios hinsichtlich Kursbewegungen der enthaltenen Aktien an. Diese zwei Quoten unterscheiden sich dann, wenn der Fondsmanager sich dazu entschieden hat das Aktienportfolio durch den Einsatz von Wertpapieren, wie Put-Optionen oder Indexfutures, abzusichern, sog. Hedging. Die Nettoaktienquote kann also maximal genauso hoch sein, wie die Bruttoaktienquote (heißt kein Hedge). Nach unten gibt es kein Limit, es sind sogar negative Nettoaktienquoten möglich. Die Steuerung der Aktienquoten zählt zu den klassischen Aufgaben eines aktiven Fondsmanagers.

Anleger sollten die Aktienquote in den Fonds regelmäßig überprüfen. So können sie sicherstellen, dass die Aktienquote immer noch den eigenen Anlagezielen und der eigenen Risikobereitschaft entspricht. Die folgenden rechtlichen Ausführungen beziehen sich immer auf die Bruttoaktienquote.

 

Aktienquoten bei Aktienfonds

 

Reine Aktienfonds, wie zum Beispiel ETFs, haben hier klare Vorgaben bei der Aktienquote: So darf der Cashanteil im Fonds nicht über 5 Prozent steigen. Damit sind solche Fonds immer zumindest mit 95 Prozent am Aktienmarkt investiert. Wenn nun wie im Börsenjahr 2022 die Aktienmärkte massiv unter Druck stehen und große Indizes auf Jahressicht 20 Prozent und mehr an Wert verloren haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass auch reine Aktienfonds ähnliche Verluste eingefahren haben.

Anders stellt es sich bei Fonds mit einer vermögensverwaltenden Ausrichtung dar. Ein Beispiel hierfür ist unser Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Dort haben wir einen deutlich größeren Spielraum bei der Aktienquote. Die Untergrenze liegt hier bei 40 Prozent. Bei einer Aktienquote von 80 Prozent ist dieser Fonds neutral ausgerichtet. In der Vergangenheit war die Marke von 95 Prozent bei der Aktienquote schon häufiger das Maximum. Daran wird schon deutlich, wie unterschiedlich Aktienquoten in Fonds ausfallen können. Üblicherweise halten Fonds die als Aktienfonds kategorisiert werden mindestens 50% des Vermögens in Aktien. Mischfonds müssen mindestens 25% Aktien im Portfolio haben.

 

Fazit: Aktienquoten als Risikoindikator

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktienquote ein wichtiger Faktor bei der Auswahl von Investmentfonds ist. Anleger sollten die Aktienquote berücksichtigen, um eine geeignete Anlagestrategie zu wählen. Ferner kann der aktive Einsatz von Fonds mit unterschiedlichen Aktienquoten und somit einer unterschiedlichen Risikoausrichtung dazu dienen, dass eigene Portfolio zu diversifizieren und weniger risikoanfällig aufzubauen. Konkret bietet es sich hier also an ein Fondsportfolio nicht nur mit reinen Aktienfonds aufzubauen, sondern auch Ergänzungen vorzunehmen durch einen Fonds mit einem vermögensverwaltenden Ansatz, wie wir ihn beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen umsetzen.

 

Endrit Cela

Endrit Cela

Endrit Çela, Client Portfolio Manager, verstärkt das Team der Shareholder Value Management AG seit 2017. Bevor er zur Shareholder Value Management AG kam, arbeitete er für AMF Capital AG im Vertrieb und Asset Management. In seiner Tätigkeit betreute er institutionelle Investoren im deutschsprachigen Raum. Zudem ist er Mitgründer des Finanzpodcasts „INVESTMENTBABO“ und initiierte die erfolgreiche Online-Weiterbildungsplattform Fondsgipfel-Akademie. Herr Çela studierte Politikwissenschaften und Global Governance an der Technischen Universität Darmstadt und hat an der Frankfurt School of Finance Management den Abschluss des zertifizierten Investmentfonds Manager erworben. Er wurde 1988 in Durres (Albanien) geboren, wuchs in Michigan (USA) auf und lebt seit über 10 Jahren in Deutschland.