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Wie kann man Dachfonds kaufen?
Die Besonderheit von Dachfonds wird vor allem beim Blick auf den englischen Namen deutlich. Dort heißen sie „Fund of Funds“. Mit Dachfonds investieren Sie also in mehrere andere Fonds.
Mindestens fünf weitere Fonds müssen dabei durch die Dachfondsmanager ausgewählt werden, da die Obergrenze von einzelnen Unterfonds in den Dachfonds auf maximal 20 Prozent festgelegt ist. Wichtig ist auch: Ein Dachfonds darf nicht mehr als 10 Prozent des jeweiligen Unterfonds halten. Die mögliche Streuung der einzelnen Fonds ist hierbei sehr breit. Sie können aus den Bereichen Aktienfonds, Rentenfonds, Geldmarktfonds, Mischfonds oder auch offenen Immobilienfonds kommen. Das hängt jeweils von den Fondsbestimmungen und der Anlagestrategie für den einzelnen Dachfonds ab.
Die Geschichte der Dachfonds in Deutschland geht zurück auf das Jahr 1998. Seitdem ist es auch bei uns möglich, auf Basis des dritten Finanzmarktförderungsgesetzes solche speziellen Investmentfonds auf den Markt zu bringen. Die Novellierung dieses Gesetzes hat grundsätzlich die Möglichkeit geschaffen, ein Fondssondervermögen auch mit Anteilen an anderen Investmentfonds zu bilden. Bis zu diesem Zeitpunkt war es in Deutschland nicht möglich, einen solchen Ansatz zu wählen. Die durch solche Investments vorherrschende Unübersichtlichkeit bei den Vermögensanlagen wurde als zu großes Risiko für den Kapitalanleger angesehen.
Mittlerweile sind Dachfonds aber für Sie leicht zugänglich. Sie können die Fonds über Ihr Handelsübliches Depot kaufen, wie andere Wertpapiere auch.
Die einzelnen Fonds in einem Dachfonds werden als Subfonds oder Zielfonds bezeichnet. Die breite Streuung auch über mehrere Anlageklassen kann in der Praxis zu einer etwas geringeren Rendite führen. Auf der anderen Seite wird das Risiko von vornherein breit gestreut. Das wiederum verringert das Risikoprofil von solchen speziellen Investmentfonds.
Die Angebotspalette bei Dachfonds umfasst auch spezielle Strategien oder einzelne Regionen. Gerade eine solche eingeschränkte Auswahl macht jedoch unter Risikoaspekten nur wenig Sinn. In den Dachfonds finden sich dann oft Zielfonds mit einer ähnlichen Strategie und einem ähnlichen Fokus. Oft werden dann sogar einzelne Aktien doppelt in den Depots abgebildet, die Idee der Risikominimierung geht damit verloren.
Deutlich sinnvoller sind deshalb Dachfonds-Strukturen, bei denen verschiedene Assetklassen mit einbezogen werden, ähnlich wie bei einem Mischfonds. Hier wird dann oft nur ein Zielfonds aus einem speziellen Anlagebereich hinzugefügt, so dass es kaum zu Überschneidungen kommt und das Prinzip der Risikostreuung eher gewährleistet ist. Die Dachfonds investieren dadurch üblicherweise in hunderte verschiedene Wertpapiere.
Außerdem profitieren Sie als Anleger von dem Mehraugenprinzip. Investieren Sie in einzelne Fonds, vertrauen Sie dem Fondsmanager die Anlage Ihres Geldes in zum Beispiel Aktien an. Dachfondsmanager analysieren die Zielfonds. Das heißt, der Dachfondsmanager agiert wie eine Art Kontrollinstanz. Er wählt die besten Fonds aus, die die beste Wertpapierauswahl treffen. Folglich verteilen Sie die Verantwortung der Geldanlage auf mehrere Schultern - eine Art Diversifikation, also Risikostreuung.
Quelle: Adobe Stock | © Visions-AD | Mountaineers help each other to reach the summit
Ganz besonders im Fokus stehen Dachfonds hinsichtlich ihrer Kostenstruktur. So fallen in der Regel Kosten auf Ebene der Zielfonds und auf Dachfonds-Ebene an. Der zuvor erwähnte Vorteil, dass es mehrere Instanzen gibt, die die Geldanlage verantworten, zieht die Folge nach sich, dass diese Instanzen auch vergütet werden müssen. Sie müssen also zwei Portfoliomanager bezahlen.
Bei der grundsätzlichen Struktur von Dachfonds gibt es noch eine klare Unterscheidung. So gibt es viele Produkte auf dem Markt, die nur in die Produkte der eigenen Investmentgesellschaft investieren. Daneben gibt es Dachfonds, bei denen auch Investmentfonds anderer Investmentgesellschaften zugelassen sind.
Die Variante mit der Konzentration auf die eigene Investmentgesellschaft sorgt in der Regel für geringere Kosten. Das liegt auch am Gesetzesrahmen. Hier dürfen Verwaltungsgebühren nur einmal berechnet werden. Ein Risiko ergibt sich dennoch bei diesem Ansatz: Oft ist es so, dass Dachfonds, die nur hauseigene Zielefonds enthalten, als Abladestelle für eher schlecht laufende eigene Produkte aufgebaut werden.
Bei der breit angelegten zweiten Variante, bei der auch Fonds von anderen Investmentgesellschaften eingesetzt werden können, liegen dafür die Gebühren oft höher. Hier fallen wie schon erwähnt die Gebühren einmal auf Ebene der Zielfonds und dann noch einmal auf Ebene des Dachfonds an.
Grundsätzlich gilt für diese speziellen Fonds mit der oft komplizierten Struktur: Gerade wegen der oft überdurchschnittlich hohen Kosten gelingt es mittel- bis langfristig nur wenigen Dachfonds überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Besonders für Investoren, die neu am Kapitalmarkt sind können Dachfonds aber als Basisinvestment dienen, da die breite Streuung der Dachfonds die Schwankungen verringert.
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