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Überzeugende Outperformance

Geduld ist nicht jedermanns Sache. Und langfristig Geduld zu haben, erst recht nicht. Aber supergeduldig? Das schon gar nicht! An der Börse ist Geduld allerdings eine Eigenschaft, die häufig zu großem Erfolg führt. Und wenn man in Fonds anlegt, dann sollten Haltezeiten von 5 bis 10 Jahren zur Regel und nicht zur Ausnahme gehören. Hier aber ist etwas für Supergeduldige: Eine Langzeitstudie über 121 Jahre! Manche werden (zu Recht) fragen: Was soll das denn? Nicht einmal Kane Tanaka hat ein solches Alter erreicht. Und das, wo sie doch mit ihren 118 Lenzen als ältester Mensch der Welt sogar im Guinness Buch der Rekorde steht.

Nun, die 121 Jahre beziehen sich auf eine Langzeitstudie der Credit Suisse. Sie hat einmal die Realrenditen verschiedener Asset-Klassen von 1900 bis 2020 ermittelt. Und dabei kam - für uns wenig überraschend - heraus, dass Aktien langfristig allen anderen Asset-Klassen weit überlegen sind.

 

US-Aktien liegen vorne

 

Die Schweizer Statistiker haben dabei die Performance von Aktien mit der von Anleihen und Schatzwechseln bzw. Pfandbriefen verglichen. Und das inflationsbereinigt über viele Länder, Regionen und Kontinente hinweg. Die wichtigsten Ergebnisse: In ALLEN Regionen waren Aktien renditestärker als Anleihen und Schatzwechsel. In den USA konnten Aktien in den vergangenen 121 Jahren annualisiert und inflationsbereinigt 6,6 Prozent pro Jahr erzielen, lagen Anleihen bei 2,1 Prozent und Pfandbriefe bei durchschnittlich 0,8 Prozent. Vielleicht noch interessanten: weltweit gesehen betrugen die Renditen 5,3 / 2,1 und 0,8 Prozent. Auch nicht schlecht: Bei deutschen Aktien waren es immerhin noch 3,3 Prozent. Dabei haben sich die Experten der Credit Suisse nicht an einzelnen Indizes wie dem Dow Jones, dem S&P 500 oder dem DAX orientiert, sondern haben den breiten Markt in ihre Betrachtungen mit einbezogen.

 

MSCI World überzeugt langfristig

 

Doch, um es etwas greifbarer zu machen, nehmen wir einen kürzeren Zeitraum: Der globale Aktienindex MSCI World hat seit seiner Auflage 1969 eine durchschnittliche Rendite von rund 7 Prozent erzielt. Und das, obwohl zahlreiche Finanz- und Wirtschaftskrisen seine Entwicklung zwischenzeitlich gebremst haben. Also: Egal welche (längeren) Zeiträume man nimmt, Aktien sind allen anderen üblichen Asset-Klassen weit überlegen. Private Equity, Hedge-Fonds und andere alternative Investments wurden bei dieser Betrachtung außen vorgelassen.

 

Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen: Der Outperformer

 

Und wie wäre es mit einer durchschnittlichen Jahresperformance von 8,2 Prozent? Die hat der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen seit seiner Auflage im Januar 2008 erzielt. Das sind zwar keine 121 Jahre, aber immerhin schon 13 Jährchen. Und auch in dieser Zeit gab es eine Wirtschafts- und Finanzkrise, die Corona-Pandemie und andere Verwerfungen an den Märkten.

Wie aber kam diese Performance zustande? In allen üblichen, auf Marktkapitalisierung aufgebauten Indizes sind gute und weniger gute Unternehmen enthalten. Die machen sich dann auch bei den Indexentwicklungen bemerkbar. Wir dagegen versuchen nur in Qualitätsunternehmen mit einem, wie wir es nennen, „beautiful business“ zu investieren.  Als solche verfügen sie über eine starke Marktposition und enorme Finanzkraft, sowie einen sogenannten "wirtschaftlichen Burggraben“. Das sind strukturelle Wettbewerbsvorteile, die hohe Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber setzen. Dadurch erzielen sie hohe und weiterhin wachsende Kapitalrenditen. Beispiele dafür sind aktuell Unternehmen wie Unilever (Blogbeitrag: Unilever: Den Alltag ins Depot packen), Roche oder auch Novo Nordisk, ebenso wie Alphabet und Alibaba, um nur einige zu nennen.

 

„Mister Market Cockpit“, unser Frühwarnsystem für die sich verändernde Marktstimmung

 

Doch es kommt noch etwas Entscheidendes hinzu: Die Marktstimmung. ‚Mister Market‘, unser manisch-depressiver Freund, der mal himmelhoch jauchend, mal zu Tode betrübt ist. Und um ihm immer mal wieder ein Schnippchen zu schlagen, haben wir das „Mr. Market Cockpit“ entwickelt. Dies umfasst eine Vielzahl von Indikatoren und betriebswirtschaftliche sowie volkswirtschaftliche Kennzahlen, die sich in unserem intensiven Research als passend erwiesen haben. Wir beobachten und analysieren diese Indikatoren fortlaufend, womit das Modell alles andere als statisch ist. Denn gehen die Märkte mal gen Süden, so hilft uns das Mr. Market Cockpit als Frühwarnsystem gegenzusteuern, in dem wir das Portfolio absichern. Das Mr. Market ist kein Instrument für Market-Timing. Perfektes Market-Timing hat noch niemand hinbekommen. Aber wir können mit seiner Hilfe extreme Verwerfungen am Markt vermeiden. Und so eine langfristige Performance schaffen, die mit allen gängigen Vergleichen nicht nur mithalten kann, sondern sie sogar übertrifft. Auch dabei ist Geduld erforderlich, wenn auch deutlich weniger als 121 Jahre.

 

Frank Fischer

Frank Fischer

Frank Fischer, Jahrgang 1964, ist Vorstandvorsitzender (CEO) der Shareholder Value Management AG und übt dort die Funktion des Chief Investment Officers (CIO) aus. Außerdem ist Frank Fischer Vorstandsmitglied der Shareholder Value Beteiligungen AG. Bis Ende 2005 war Frank Fischer als Geschäftsführer von Standard & Poor´s Fund Services (vormals Micropal GmbH) zuständig für Investmentfonds-Informationen und -Ratings.