Viele Gründe für ein gutes Jahr Frank Fischer Kolumne

Viele Gründe für ein gutes Jahr 2021!

Die Glaskugel sagt: 2021 wird ein gutes Jahr für die Märkte! Doch dazu später. Zunächst heißt es Abschied nehmen von einem „annus horribilis“, einem Jahr, das viel Leid und Verzicht für uns alle bedeutet hat. Millionen von Corona-Infizierten, zehntausende Tote, Lockdown und Einschränkungen des täglichen Lebens. Ein Jahr, das unsere Gesellschaft und unser Leben verändert hat. Und die Pandemie ist noch nicht vorbei.

Und was macht die Börse? Wenn man auf den Beginn des Jahres schaut und dann heute auf die Notierungen blickt, könnte man meinen: Nichts hat sich verändert, ein ganz normales Jahr! An der Wallstreet haben Dow Jones, S&P 500 sowie der Nasdaq neue Höchststände verzeichnet. Der DAX ist von seinem Hoch auch nicht mehr allzu weit entfernt. Also: war was?  Ja, denn zwischendurch hatten wir einen Blitzcrash, der ein Milliardenvermögen vernichtet hat, gefolgt von einer der schnellsten Erholungen seit Jahrzehnten. Beides ist an den Investoren nicht spurlos vorbeigegangen.

 

Aktien sind klar vorne

 

Was bleibt, ist der Blick nach vorn. Wie wird 2021? Was kommt auf die Märkte in den nächsten Monaten zu? Fragt man die Finanzmarktexperten, dann stehen Sorgen rund um Corona weiterhin ganz oben auf der Liste möglicher Risiken für die Entwicklung der Kapitalmärkte im neuen Jahr. Allerdings hat nach jüngsten Befragungen der Optimismus über die vergangenen Monate kontinuierlich zugelegt. Und was ist mit den Anlageklassen? Anleihen und Bargeld gelten als unattraktiv, während vor allem Aktien aus den USA, den Schwellenländern und aus Europa gesucht werden, so eine Befragung der Bank of America. Auch die im November bereits eingesetzte Rotation in zyklische und Value-Werte könnte sich fortsetzen. Denn trotz der bereits guten Performance sind diese Aktien gegenüber Wachstumstiteln weiterhin günstig bewertet. Übrigens: Zwei Drittel der Portfolio-Manager sehen die Weltwirtschaft am Beginn eines neuen Konjunkturaufschwungs.

 

Wir können uns den DAX bei 16.500 Punkten vorstellen

 

Auch wir gehören zu den Optimisten. Wir können uns im Laufe des kommenden Jahres einen DAX-Stand von 16.500 Punkten durchaus vorstellen. Allerdings rechnen wir mit einem holprigen Start ins neue Jahr, da die Stimmung an den Märkten im Moment einfach zu euphorisch ist. Doch je weiter die Impfungen gegen das Virus voranschreiten, umso mehr Grund gibt es für Optimismus. Vor allem im zweiten Halbjahr dürfte der Aufschwung dann weiter an Fahrt gewinnen.

Davon sollten auch die Werte in unserem Mandat, dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, profitieren. Das sind allesamt Unternehmen, die über Preissetzungsmacht und einen wirtschaftlichen Burggraben verfügen, wie etwa Alphabet, secunet Securities oder auch der neuseeländische Alten- und Pflegeheimbetreiber Ryman Healthcare (Blogbeitrag: Ryman Healthcare: „Gut genug für Mutti“). Das sind „Wonderful Companies“ mit einem „Beautiful Business“, wie wir das gerne bezeichnen.

 

Risikofaktor Inflation

 

Doch es gibt aus unserer Sicht auch Risiken: so etwa das Risiko einer steigenden Inflation. Es ist damit zu rechnen, dass es in einigen Bereichen im Zuge des Nachhol-Booms zu größeren Preissteigerungen kommt. Auch wenn die Teuerungsrate in Deutschland derzeit noch negativ ist, gibt es bereits eine Inflation, wenn auch nicht bei den Verbraucherpreisen. An den Finanzmärkten, besonders in den USA, sind die Preise zuletzt rasant gestiegen. Gleiches gilt für die Immobilienmärkte. Eine Entwicklung, die 2021 wohl anhalten wird, weil die Märkte von der impfstoffbedingten Hoffnung auf eine Normalisierung getrieben werden. Getrieben wird die Entwicklung durch die weiterhin sehr lockere Geldpolitik der Notenbanken. Das alles spricht für weiter steigende Kurse und einem latenten Inflationsrisiko.

Es gibt weitere Risiken: Die Folgen des Brexits sind noch nicht endgültig abzusehen Auch wird eine Welle von Unternehmenspleiten die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt belasten, was dann besonders die Banken zu spüren bekommen. Hinzu kommt die enorme Verschuldung rund um den Globus. Doch insgesamt wird man feststellen dürfen, dass die Vorzeichen für ein gutes Jahr 2021 durchaus gegeben sind. Das dürfte dann auch unserem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen zugutekommen, wenn denn die Bekämpfung der Corona-Pandemie einigermaßen so verläuft, wie wir uns das alle wünschen.

 

Frank Fischer

Frank Fischer

Frank Fischer, Jahrgang 1964, ist Vorstandvorsitzender (CEO) der Shareholder Value Management AG und übt dort die Funktion des Chief Investment Officers (CIO) aus. Außerdem ist Frank Fischer Vorstandsmitglied der Shareholder Value Beteiligungen AG. Bis Ende 2005 war Frank Fischer als Geschäftsführer von Standard & Poor´s Fund Services (vormals Micropal GmbH) zuständig für Investmentfonds-Informationen und -Ratings.