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SAP Aktienanalyse: Auch Deutschland kann Cloud-Aktien

Geschrieben von Heiko Böhmer | Dienstag, 1.11.2022

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Wenn von High-Tech-Werten mit globaler Bedeutung die Rede ist, geht der Blick automatisch zunächst in Richtung USA. Doch auch in Deutschland gibt es globale Tech-Champions. SAP ist ein Beispiel dafür. Der Software-Anbieter hat in seiner 50-jährigen Unternehmensgeschichte die Transformation vom Start-Up zum führenden Anbieter von Unternehmens-Software eindrucksvoll geschafft. Die kommenden drei Jahre sind bei SAP besonders spannend. Uns haben die Perspektiven überzeugt: Wir sind jetzt mit dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen bei SAP eingestiegen.

Was 1972 als Start-Up von fünf ehemaligen deutschen IBM-Mitarbeitern begann, hat heute mehr als 100.000 Mitarbeiter weltweit. Keine Frage: Solche Storys sind selten in Deutschland. Die globalen deutschen Marken haben in der Regel eine Historie, die, wie bei Siemens oder Daimler, bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Technologie-Unternehmen von Weltruf sind hier klar die Ausnahme.  

Dabei ist SAP mit über 400.000 Kunden der weltweit führende Anbieter von E-Business-Softwarelösungen, die Prozesse in Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg integrieren. Kernstück der Produktpalette ist SAP S/4HANA, eine umfassende E-Business-Plattform für die optimale Integration aller relevanten Geschäftsprozesse über das Internet, die als Gesamtpaket aus Software und Serviceleistungen besteht.  

Daher lohnt es sich auch, bei SAP genauer hinzuschauen. Nebenbei ist diese Aktie auch der einzige DAX-Wert in unserem größten Mandat, dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Hier haben wir zwar den deutschen Markt auch im Fokus – doch fallen auf Grund vieler Kriterien, wie z.B. der oft mangelnden Wachstumsfantasie oder der starken konjunkturellen Abhängigkeit, die großen Namen aus Deutschland bei uns durch das Raster.

 

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Bei SAP läuft die Cloud-Transformation nach Plan

 

Bei SAP setzen wir nun auf die Transformation: Weg von den Lizenz-Verträgen, hin zur Cloud. Das ist vereinfacht gesagt der aktuelle Investment-Case bei SAP. Nun geht es im Einzelnen darum, wie dem Software-Konzern dieser Übergang gelingt. Dazu hat das Management eine Roadmap bis zum Jahr 2025 vorgegeben. Bislang liegt SAP hier im Plan. Konkret heißt das: Ab 2023 wird die laufende Phase mit höheren Investitionen beendet sein, dann soll eine Phase mit einer Margenausweitung folgen.  

Wir bewerten den Erfolg der Transformation eher konservativ: In unserem Investment-Case legen wir eine Wechselrate der bestehenden Kunden von 60 Prozent bis 2026 zu Grunde. Auch in den Folgejahren werden die meisten Bestandskunden nach und nach konvertieren. denn es werden auch Kunden kündigen, weil sie den bevorstehenden Wechsel nicht mitmachen möchten.  

Doch hier kommt die Stärke der Software von SAP ins Spiel. Wenn komplette Unternehmen mit wirklich komplexen Unternehmensabläufen derzeit auf SAP-Systemen laufen, ist es eine riesige Herausforderung, so etwas mit anderen Anbietern auch nur ansatzweise umzusetzen. Die Kunden sähen sich mit enorm hohen Wechselkosten konfrontiert. SAP hat dadurch über die Jahre ganz klar einen breiten und tiefen wirtschaftlichen Burggraben ausgehoben und vor allem auch verteidigt. Dieser strategische Wettbewerbsvorteil von SAP hilft auf jeden Fall die Transformation in einigen Jahren erfolgreich abzuschließen.  

Denn das Unternehmen hat einige Druckmittel. So sollte der Support für das alte Lizenzsystem eigentlich schon 2025 eingestellt werden. Dieser Termin ist nun auf 2027 verschoben worden, mit einer Sondervereinbarung können Kunden das alte System sogar noch länger nutzen. Allerdings wird das dann teurer sein als die neue Cloud-Standardlösung.

 

Stärkstes Wachstum im Cloud-Segment

 

Die aktuellen Kennzahlen zum 3. Quartal 2022 (Stichtag 30.09.2022) haben gezeigt: SAP schreitet bei der Transformation erfolgreich voran. So erreichte der größte europäische Softwarehersteller einen über den Erwartungen liegenden Umsatz von 7,8 Milliarden Euro. Ganz klar: SAP bleibt auf Wachstumskurs. Immerhin 3,3 Milliarden Euro entfielen im abgeschlossenen dritten Quartal auf die zukunftsträchtige Cloud-Sparte. Mit einem Wachstum von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist diese Sparte deutlicher Wachstumstreiber bei SAP.  

SAP-Vorstandschef Christian Klein sieht dabei sein Unternehmen auf dem richtigen Weg: „Mit einem Anteil an wiederkehrenden Einnahmen von über 80 Prozent ist klar, dass unsere Transformation einen wichtigen Wendepunkt erreicht hat.“ Erst einmal ging es jedoch beim operativen Gewinn um 8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro nach unten. Gründe hierfür waren sinkende Lizenzeinnahmen und gleichzeitig höhere Investitionen in zukünftiges Wachstum. Was jedoch 2023 möglich ist, verdeutlich der Ausblick auf das Betriebsergebnis: Das soll im kommenden Geschäftsjahr zweistellig zulegen, weil geringere Investitionen und niedrigere Steuerzahlungen hier positiv wirken werden. So zumindest erklärte es SAP-Finanzchef Luka Mucic.

 

SAP schon länger im Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value

 

Tatsächlich war SAP schon längere Zeit bei uns auf der Watchlist. Doch für den Einstieg fehlte noch die richtige Bewertung. Die kam nun durch die allgemeine Korrektur in diesem Jahr, der sich auch die SAP-Aktie nicht entziehen konnte. SAP ist nicht nur im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen enthalten, sondern wegen der positiven Perspektiven auch seit einigen Monaten Bestandteil des Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value (WKN: FRA3TF).

 

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