Börse: Alles auf US-Aktien?

Börse: Alles auf US-Aktien?

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Börse: Alles auf US-Aktien?
4:17

 

Es ist schon paradox: Da kämpft die Welt mit jeder Menge Problemen, Unsicherheiten und kriegerischen Auseinandersetzungen, doch was macht die Börse? Sie tanzt von Rekord zu Rekord!

 

Inhaltsverzeichnis

1. Rekorde und Probleme aller Orten

2. US-Konzerne trotzen allen Widrigkeiten

3. DAX profitiert von wachsender Weltwirtschaft

4. Was können Anleger tun? Alles auf US-Aktien setzen?

5. Europas Unternehmen haben wachstumspotential

 

Rekorde und Probleme aller Orten


Ob S&P 500, NASDAQ 100 oder Dax – allerorten erklimmen die Indizes einen Höchststand nach dem anderen. Und was macht die Welt? Sie taumelt von einer Krise in die andere. Russlands Krieg in der Ukraine, der Nahe Osten brennt weiterhin, das neue Syrien hin, oder ein Bröckeliger Waffenstillstand rund um Israel her. Die Wirtschaft in Europa dümpelt nur noch vor sich hin, und die Unsicherheiten um die neue Präsidentschaft von Donald Trump in den USA lassen auch viele Unternehmen nicht zur Ruhe kommen.

 

US-Konzerne trotzen allen Widrigkeiten

 

Wie geht es also weiter? Vielleicht hilft ein Blick auf die jüngsten Zahlen in den USA. Die Berichtssaison zum dritten Quartal ist vorbei. Dabei konnten die Unternehmen des S&P 500 ihre Gewinne im Vergleich zum Vorjahresquartal um gute 9 Prozent steigern. Vor allem die Wachstumssektoren Kommunikationsdienstleister und Informationstechnologie konnten ihre Gewinne um 26 bzw. 19 Prozent steigern. Mehr als drei Viertel der Unternehmen legten im 3. Quartal höhere Gewinnzahlen vor, als die Analysten erwartet hatten, wobei die Gewinne im Schnitt um 7,5 Prozent höher ausfielen. Hinzu kommt ein solides Umsatzwachstum von 5,3 Prozent. Für das vierte Quartal erwarten Analysten ein Gewinnplus von 9,6 Prozent und in den kommenden sechs Quartalen Steigerungen im niedrigen bis mittleren zweistelligen Prozentbereich. Gute Voraussetzungen also für weitere Kursgewinne.

 

DAX profitiert von wachsender Weltwirtschaft


Da kann der Rest der Welt nicht mithalten, wobei sich die Höchststände beim DAX leicht erklären lassen. Die 40 größten Unternehmen des Landes erzielen ihre Umsätze und Gewinne zum größten Teil im Ausland. Und wächst die Weltwirtschaft wie aktuell mit rund 3,2 Prozent, profitieren davon auch die deutschen Unternehmen. Allen voran Unternehmen wie SAP – während die Automobilbranche wie bekannt diesen Aufschwung nicht nutzen kann. Aber das ist ein anderes Problem.

 

Was können Anleger tun? Alles auf US-Aktien setzen?

 

Die Argumente, alles auf US-Aktien zu setzen, klingt verlockend. Und es gibt auch einige Argumente dafür: Da sind zum einen langfristig überzeugende Fundamentaldaten wie Gewinnwachstum, Eigenkapitalrendite und Aktienrückkaufprogramme. Dazu die Wachstumstreiber wie Big Data und Künstliche Intelligenz. Hinzu kommt die wahrscheinliche politische Unterstützung der künftigen Trump-Regierung durch Deregulierungen und Steuererleichterungen. Dagegen sprechen allerding die hohen Bewertungen. Hinzu kommen die hohen Erwartungen an die Ertragsmöglichkeiten durch KI. Das sind Risiken, die man nicht außer Acht lassen sollte.

 

 

Europas Unternehmen haben wachstumspotential

 

Nun, auch wir sehen die US-amerikanischen Aktienmärkte für die nächsten Monate durchaus positiv. Doch wir erwarten auch für europäische Aktien gutes Wachstumspotential. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die EZB wie gerade gezeigt, der Wirtschaft durch niedrigere Zinsen unter die Arme greift. Die Inflation ist zwar noch nicht besiegt, aber soweit im Griff, dass die Europäische Zentralbank weiter Handlungsspielraum hat, auf das schwache Wirtschaftswachstum auch in Zukunft zu reagieren.

Wir favorisieren derzeit Versicherer und Rückversicherer. So ist die norwegische Storebrand die Top-Aktie im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und auch im Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value prominent vertreten. Aber auch die Allianz, die Munich Re und die französische Versicherungsgruppe SCOR sehen wir auf einem guten Weg. Der Münchner Rückversicherer wie auch die Hannover Rück können mit beeindruckenden Bilanzen glänzen und profitieren von ihrer Preissetzungsmacht. Sie können aufgrund der Klimaschäden und Katastrophen ihre Policen immer höher bepreisen. Und das wird – leider – auch in Zukunft so bleiben.


Also: Alles auf US-Aktien? Nein, das wäre ein zu hohes Risiko!

 


 

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Frank Fischer

Frank Fischer

Frank Fischer, Jahrgang 1964, ist Vorstandvorsitzender (CEO) der Shareholder Value Management AG und übt dort die Funktion des Chief Investment Officers (CIO) aus. Außerdem ist Frank Fischer Vorstandsmitglied der Shareholder Value Beteiligungen AG. Bis Ende 2005 war Frank Fischer als Geschäftsführer von Standard & Poor´s Fund Services (vormals Micropal GmbH) zuständig für Investmentfonds-Informationen und -Ratings.