Der Bitcoin-Präsident und seine nationale Reserve

Der Bitcoin-Präsident und seine nationale Reserve

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Der "Bitcoin-Präsident" und seine nationale Reserve
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Donald Trumps Wahlsieg sorgt für frischen Wind an den Märkten und bringt so manche Geldanlage auf Kurs. Besonders für den Bitcoin war der Erfolg ein regelrechter Booster: Die Marke von 90.000 Dollar sind geknackt. Fällt bald die 100.000 USD-Marke?

 

Inhaltsverzeichnis

1. Bitcoin-Kurs hat die 100.000-Dollarmarke im Visier

2. Trumps private Interessen

3. Aktienmarkt hat noch Luft nach oben

4. US-Aktien bleiben teuer – Fed vor Zinspause?

5. Europas Versicherer und Rückversicherer glänzen mit hervorragenden Bilanzen

 

Bitcoin-Kurs hat die 100.000-Dollarmarke im Visier


Trump verspricht, den Kryptomarkt weitgehend unreguliert zu lassen. Das ist wie Musik in den Ohren der Krypto-Jünger. Und: er hatte sich auf einer nationalen Bitcoin-Konferenz selbst zum "Bitcoin-Präsidenten" gekürt und angekündigt, die USA zum "Krypto-Zentrum des Planeten" zu machen. Doch damit nicht genug: Trump kündigte überdies an, eine "nationale Reserve" in Bitcoin anzulegen und damit "einen nationalen Wert zu schaffen, von dem alle Amerikaner profitieren". Mit dem Begriff "Nationale Reserve" spielt Trump auf die bereits bestehenden staatlichen strategischen Reserven in Gold und Öl an. Es soll Stabilität in Krisenzeiten suggerieren. Doch wie immer bei Trump: Ob dieses Vorhaben wirklich umgesetzt wird, bleibt fraglich. Auf jeden Fall zeigt der Kurs der Kryptowährung steil nach oben. Doch man sollte im Blick haben: Was steil nach oben geht, kann genauso steil wieder fallen.

 

Trumps private Interessen

 

Doch ob Trump damit allein die Interessen der USA im Sinn hat, bleibt fraglich. Denn er hat auch ein ganz persönliches Interesse daran, das Marktumfeld für Kryptowährungen zu verbessern. Vor drei Jahren hatte der künftige Präsident den Bitcoin noch als "Betrug" bezeichnet. Nun der Sinneswandel, der sich auch in seinen eigenem Geldbeutel niederschlagen dürfte. Erst im Oktober wurde „World Liberty Financial“ gegründet - ein Krypto-Projekt "inspired by Donald Trump". Ein Schlingel, wer dabei Böses denkt!

 

Aktienmarkt hat noch Luft nach oben


Nun, wir sind keine großen Kryptofans und halten uns lieber an den Aktienmarkt. Und der hat seit der Trump-Wahl auch stark profitiert. Der US-Nebenwerteindex Russell 2000 schloss nahe seines Allzeithochs vom November 2021, und der S&P 500 übersprang erstmals die Marke von 6.000 Punkten. Die optimistische Stimmung spiegelt sich auch in einer aktuellen Umfrage unter globalen Fondsmanagern wider. Erwarteten im Oktober noch drei Viertel der Befragten eine Abkühlung der US-Wirtschaft, waren es nach den US-Wahlen nur noch gut die Hälfte. Der Anteil derer, die mit einem Anziehen der Konjunktur rechnen, stieg von 14 auf 33 Prozent. Und der Anteil jener, die US-Aktien in ihren Portfolios übergewichten, stieg von 10 auf 29 Prozent. Im Durchschnitt geben die Institutionellen ihre Cash-Quote mit vier Prozent an, wovon in den kommenden Wochen noch einiges in US-Aktienmärkte fließen könnte. Die Jahresendrally lässt grüßen.

 

US-Aktien bleiben teuer – Fed vor Zinspause?

 

Aber: US-Aktien sind inzwischen wieder sehr teuer geworden. Mit einem für 2025 erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 und 27 notieren der S&P 500 und der Russell 2000 rund ein Viertel beziehungsweise ein Fünftel über ihrem jeweiligen Zehn-Jahres-Durchschnitt. Deshalb sollten Anleger mit kurzfristigen Korrekturen jederzeit rechnen. Vor allem die Inflation hat in den USA wieder angezogen. Die Erzeugerpreise stiegen im Oktober mit 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat etwas stärker, als es erwartet. Auch die Kernrate – ohne Energie und Lebensmittel – stieg mit 3,1 Prozent kräftiger als erwartet. Wenn es jetzt im Januar zu einer Zinspause kommt, könnte dies einige Investoren auf dem falschen Fuß erwischen.

 

 

Europas Versicherer und Rückversicherer glänzen mit hervorragenden Bilanzen

 

Während an den amerikanischen Märkten allenthalben Optimismus zu verspüren ist, wird in Deutschland eher Trübsal geblasen. Und auch im breiten europäischen Markt sieht es nicht viel besser aus. Trotzdem sind wir in einigen europäischen Titeln investiert – vor allem in Versicherungs- und Rückversicherungsaktien. So ist die norwegische Storebrand die Top-Aktie im Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und auch im Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value prominent vertreten. Aber wir sind auch in der Allianz, der Munich Re und der französischen Versicherungsgruppe SCOR investiert. Der Münchner Rückversicherer wie auch die Hannover Rück können mit beindruckenden Bilanzen glänzen. Das erscheint uns sicherer als auf den "Bitcoin-Präsidenten" zu wetten.

 


 

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Frank Fischer

Frank Fischer

Frank Fischer, Jahrgang 1964, ist Vorstandvorsitzender (CEO) der Shareholder Value Management AG und übt dort die Funktion des Chief Investment Officers (CIO) aus. Außerdem ist Frank Fischer Vorstandsmitglied der Shareholder Value Beteiligungen AG. Bis Ende 2005 war Frank Fischer als Geschäftsführer von Standard & Poor´s Fund Services (vormals Micropal GmbH) zuständig für Investmentfonds-Informationen und -Ratings.