Das Milliarden-Geschenk für Aktionäre

Das Milliarden-Geschenk für Aktionäre

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Es ist ein Spiel mit großen Zahlen. Es geht um viele Milliarden und bald sogar um Billionen von Dollar und Euro. Und alles kommt den Aktionären zugute.

 

Inhaltsverzeichnis

1. Dividenden und Aktienrückkaufprogramme auf Rekordniveau

2. 2025 soll die Billionen-Grenze gesprengt werden

3. Nicht nur US-amerikanische, auch Europas Konzerne schwimmen in Geld

4. Verbindlichkeiten runter, Geld für die Aktionäre rauf

5. Aktienrückkaufprogramme – eine Frage der Steuer

6. „TSR-Musterknabe“ Allianz

 

Dividenden und Aktienrückkaufprogramme auf Rekordniveau

 

Wenn man die Dividendenpolitik der Unternehmen betrachtet und dann noch die Anzahl an Aktienrückkaufprogrammen berücksichtigt, könnte man glatt den Eindruck bekommen: Die Unternehmen schwimmen in Geld. Die 160 in DAX, MDAX und SDAX enthaltenen deutschen Aktiengesellschaften werden dieses Jahr rund 62,5 Mrd. Euro ausschütten. Der Vorjahreswert wird damit um 1,6 Prozent übertroffen – und das trotz des Quasi-Ausfalls bei Bayer, des Rückgangs bei BMW und der staatshilfebedingten Streichung bei Fresenius. Das ist der dritte Dividenden-Rekord in Folge. Das zeigt die Stärke der global aufgestellten Großkonzerne: Im DAX zahlen 24 der 40 Unternehmen mehr als im Vorjahr, und das, obwohl die größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands im ersten Quartal des laufenden Jahres 1,3 Milliarden Euro weniger verdient haben als im Vorjahresquartal

 

2025 soll die Billionen-Grenze gesprengt werden

 

Das sind beeindruckende Zahlen, doch nichts, wenn man sich die Aktienrückkaufprogramme rund um den Globus anschaut. Diese werden in diesem Jahr bei knapp 900 Milliarden US-Dollar liegen, wobei Apple mit einem Programm über 110 Milliarden US-Dollar den Vogel abschießt. Und wenn die Analysten von Goldman Sachs recht behalten, wird 2025 sogar die 1 Billionen Dollar-Grenze geknackt. Das ist gut für die Aktionäre, denn wenn Aktien vom Markt genommen werden, erhöht sich der Gewinn pro Aktie – und das wiederum stützt den Kurs der Aktie. 

 

Nicht nur US-amerikanische, auch Europas Konzerne schwimmen in Geld

 

Doch dieser Trend ist nicht nur in den USA zu beobachten, sondern auch in Europa. So verfügen die Unternehmen des STOXX 600 nach Berechnungen der Deutschen Bank über insgesamt fast 1,5 Billionen Euro an Barmitteln – rund 35 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie. Gut ein Drittel davon dürften sie in den kommenden beiden Jahren jeweils als Dividenden beziehungsweise durch Rückkäufe an ihre Aktionäre ausschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungsrendite von circa fünf Prozent – der S&P 500 kommt dagegen nur auf etwa 3,5 Prozent.

 

Verbindlichkeiten runter, Geld für Aktionäre rauf

 

Doch woher kommt der neue Reichtum? Bleiben wir in Europa: Obwohl die Unternehmensgewinne real seit mehr als 15 Jahren stagnieren, hat sich die Bilanzqualität der Unternehmen stark verbessert, denn der Verschuldungsgrad ist entscheidend gesunken. Nach Jahren von Erweiterungsinvestitionen, die über neue Schulden finanziert wurden, haben die Unternehmen die letzten Jahre dazu genutzt, ihre Verbindlichkeiten abzubauen. Jetzt ist wieder Geld für die Aktionäre da.

 

 

Aktienrückkaufprogramme – eine Frage der Steuer

 

Warum aber kaufen immer mehr Unternehmen ihre eigenen Aktien zurück und zahlen das überschüssige Geld nicht als Dividenden aus? Bis vor Kurzem galten üppige Dividendenzahlungen noch als der Non-plus-Ultra für Aktionäre. Doch Aktienrückkaufprogramme haben hier erhebliche Vorteile: Buybacks können über einen längeren Zeitraum gestreut werden und müssen nicht wie Dividenden an einem bestimmten Tag ausgeschüttet werden. Dann belohnen Aktienrückkäufe vor allem langfristige Investoren, deren Anteil am Unternehmen damit steigt. Und nicht zu vergessen: Während Anleger bei Dividenden Steuern zahlen müssen, ist dies bei Rückkäufen nicht der Fall. Shareholder Value in Reinform.

Nun wenden auf der anderen Seite einige Kritiker ein: Warum investieren die Unternehmen nicht in Zukäufe oder in neue Technologien und damit in ihre Zukunft? Nun, Untersuchungen haben gezeigt, dass die Konzerne beides tun, sie investieren und vergessen dabei auch ihre Aktionäre nicht. Ein Umstand, den auch Investorenlegende Warren Buffett immer wieder lobt.

 

 

„TSR-Musterknabe“ Allianz

 

Auch wir sind Fans von Aktienrückkäufen. Bei unserem Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value ist der Total Shareholder Return (TSR) eine wichtige Kennzahl. Und diese umfasst die Kurssteigerung der Aktie, Dividenden, Aktienrückkäufe, Wachstum sowie die Rendite auf reinvestiertes Kapital – und damit die Summe der Erträge eines Investors. Und da kommen uns die Rückkaufprogramme sehr entgehen.

Bestes Beispiel hierfür aus dem Portfolio unseres Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und des Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value ist die Allianz. Sie ist quasi ein Musterknabe in Sachen Shareholder Value. Neben einer stabilen und relativ hohen Dividende von 13,80 Euro pro Aktie hat der Versicherungsriese jetzt ein Aktienrückkaufprogramm über 1 Milliarde Euro aufgelegt. Und die regelmäßige Ausschüttung wurde von 50 auf 60 Prozent des Jahresüberschusses erhöht. Das sind starke Zahlen bei der Berechnung des TSR – und kommt damit unseren Anlegern perfekt entgegen.

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Frank Fischer

Frank Fischer

Frank Fischer, Jahrgang 1964, ist Vorstandvorsitzender (CEO) der Shareholder Value Management AG und übt dort die Funktion des Chief Investment Officers (CIO) aus. Außerdem ist Frank Fischer Vorstandsmitglied der Shareholder Value Beteiligungen AG. Bis Ende 2005 war Frank Fischer als Geschäftsführer von Standard & Poor´s Fund Services (vormals Micropal GmbH) zuständig für Investmentfonds-Informationen und -Ratings.