Es sind nur noch ein paar Tage bis Sylvester. Doch es ist Zeit an der Börse schon mal die Sektflaschen kalt zu stellen. 2023 hat Nerven gekostet, war aber ein gutes Börsenjahr. Und wie geht es 2024 weiter?
Dax marschiert von Rekord zu Rekord
In den letzten Tagen und Wochen ist der DAX von einem Allzeithoch zum anderen geklettert. Auch an der Wallstreet hat man das Jahresende genutzt, um die Bilanzen aufzupolieren. Getrieben wurden die Aktienmärkte dabei von der Vorfreude auf baldige Zinssenkungen von EZB und Fed. Und Fed-Chef Jerome Powell hat nach der jüngsten Fed-Sitzung auch einigermaßen Entwarnung gegeben. Bis zu drei Zinssenkungen werden für das kommende Jahr eingepreist. Und auch in Europa werden Leitzinssenkungen von 150 Basispunkten erwartet. Ob das nicht zu optimistisch ist, wird sich erst noch zeigen müssen. Die Inflation sinkt zwar weiter. Aber EZB-Chefin Christine Lagarde betonte in der jüngsten Pressekonferenz mehrfach „Zinssenkungen stehen nicht zur Debatte“. Mal abwarten (Geldpolitik: Lagarde stellt sich Markterwartungen offensiv entgegen).
Trotzdem ist Vorsicht geboten: Bevor es weiter aufwärts geht, könnten wir noch eine Berg- und Talfahrt erleben. Die Anleger setzten zwar auf ein Goldilocks-Szenario, doch es gibt auch Risiken: Sollte der Konsum robust und die Inflation relativ hoch bleiben, könnte die Fed die Zinsen auf hohem Niveau halten, und damit die Aktienrally gefährden. Dazu kommt, dass Unternehmen wie Spotify, der Spielehersteller Hasbro und viele andere sich durch Entlassungen bereits auf eine mögliche Konjunkturabkühlung vorbereiten (Spielwarenfirma Hasbro streicht mehr als 1.000 Stellen). Übermut ist also nicht angebracht.
Künstliche Intelligenz wird ein Treiber bleiben
Bleiben wir aber optimistisch. Was wird neben den Zinssenkungsfantasien noch ein Treiber für den weiteren Aufschwung an der Böse sein. Es ist auf jeden Fall die weitere Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Hier wird es aber aller Voraussicht nicht die nächste Stufe von ChatGPT sein, sondern eher die Möglichkeiten, die KI auf die praktischen Anwendungen für Unternehmen haben. Prozesse beschleunigen, Logistik verbessern, Kosten sparen und Vieles mehr. Je mehr KI den Unternehmen in ihrem täglichen Leben hilft, umso länger wird der Hype andauern.
Blue Chips - wie beim Pokern
Und hier sind wir wieder mal bei den „Magnificent Seven“, also den dominanten Tech-Giganten Alphabet, Amazon, Apple, Microsoft, Meta, Tesla und Nvidia (Meta Aktienanalyse: Die globale Werbemaschine). Sie sind heute schon führend und haben genügend Finanzpower, um die nächsten Stufen der Entwicklung zu zünden. Gerade der Wettbewerb zwischen diesen Tech-Blue Chips wird weiter für Furore sorgen. Und genügend Geld, um aufkommende Stars zu übernehmen haben sie auch.
Warum Tech-Blue Chips? Ganz einfach: Diese Unternehmen sind nicht nur einfach groß. Sie haben sich über Jahre bewährt und haben einen bedeutenden Marktanteil. Warum sollte man aber weiter in Apple & Co. investieren? Nun, sie alle bieten Stabilität in einer Zeit, in der die Märkte volatil sein können und Unsicherheit herrscht. Sie sind natürlich nicht immun gegen Marktschwankungen, aber sie können oft besser als andere Aktien Widerstand leisten. Doch: warum heißen Blue Chip-Aktien eigentlich Blue Chips? Nun, beim Pokern bezeichnen die blauen Chips den höchsten Wert – und genau so haben Investoren begonnen, Aktien von erstklassigen Unternehmen als „Bluechip“-Aktien zu bezeichnen.
Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value und die Macht der Blue Chips
Und auf genau diese setzen wir auch beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und besonders beim Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value. Hier findet man auch Alphabet, Apple und Microsoft im Portfolio. Aber auch Roche Holding oder Allianz. Allesamt Blue Chips, mit denen wir in diesem Jahr eine Performance von bisher über 25 Prozent erzielt haben. Deshalb haben wir unserem ETF auch die Blue Chip-Farbe Blau gegeben, wie man auf unserer Webseite sehen kann.
Dabei reicht es allerdings nicht, nur einfach ein Blue Chip zu sein. Eine wichtige Kennzahl bei der Aktienauswahl ist der sogenannte Total Shareholder Return (TSR). Diese Kennzahl umfasst die Kurssteigerung der Aktie, Dividenden, Aktienrückkäufe, Wachstum sowie die Rendite auf reinvestiertes Kapital – und damit die Summe der Erträge eines Investors. Der ETF setzt sich aus den 25 Aktien mit den höchsten prognostizierten zu erwartenden Total Shareholder Returns in den nächsten fünf Jahre zusammen. Und diese Kennziffer wird alle drei Monate überprüft und das Portfolio entsprechend angepasst.
Schwächephasen und „Schwarze Schwäne“
Wir sind davon überzeugt, dass uns dieser Ansatz auch im kommenden Jahr gute Erträge bringen wird. Die Notenbanken und KI werden dabei sicherlich helfen. Auch wenn wir darauf gefasst sind, dass es auch im kommenden Jahr Schwächephasen geben wird, und dass sich die geopolitische Lage vorerst nicht beruhigen wird. Außerdem nicht zu vergessen: Auch im kommenden Jahr werden wir wieder „Schwarze Schwäne“ sehen, mit denen heute noch keiner rechnen kann.