Börse 2025: 4 Gründe für steigende Kurse

Börse 2025: 4 Gründe für steigende Kurse

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Börse 2025: 4 Gründe für steigende Kurse
5:12

 

Der Start ins neue Börsenjahr ist etwas holprig verlaufen. Das ist aber auch kein Wunder, stehen die großen Entscheidungen doch erst noch bevor.

 

Inhaltsverzeichnis

1. Trump übernimmt – und nun?

2. Inflation und Zinsen

3. Trump und die geopolitischen Krisenherde

4. Positionierung in diesem Spannungsfeld - Plattformökonomie

5. Mischung aus europäischen und US-Titeln

6. Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value – mit zwei neuen Titeln ins neue Jahr

7. Azelis Group – Wachstum zur rechten Zeit

 

Trump übernimmt – und nun?


Ein neuer US-Präsident, die andauernden geopolitischen Spannungen, eine ungewisse Zinspolitik und einiges mehr. Vieles spricht jedoch dafür, dass wir auch in diesem Jahr weiter steigende Kurse an den Börsen sehen werden. Aber genauso klar scheint: Es wird ein rumpeliges Aktienjahr. Die Gründe:

Sobald Donald Trump im Amt als neuer US-Präsident vereidigt ist, wird es spannend. Er will die Unternehmenssteuern senken und die Bürokratie abbauen. Das ist gut für US-Aktien. Im Zuge dessen sollen auch höhere Zölle folgen. Damit verschlechtern sich die Beziehungen zu China und dem Rest der Welt. Wie sich das wiederum auf die Inflation in den USA auswirken wird, bleibt abzuwarten.

 

Inflation und Zinsen

 

Die Zinsen dürften auch in diesem Jahr weiter fallen. Es ist aber ungewiss wie lange und wie weit. Manche Beobachter rechnen bei der EZB mit bis zu sechs weiteren Zinssenkungen, wobei das Niveau dann bei 1,5 Prozent liegen könnte. Das wäre gut für europäische Aktien.

In den USA dürften die Zinsen dagegen nicht so stark sinken. Die Fed hatte bereits angekündigt, dass es wohl nur zu zwei weiteren Zinsschritten kommen wird. Sie hat Sorge, dass die Inflation tendenziell wieder zurückkehren könnte. Aber: Es wird wohl wieder ein Zinssenkungsjahr werden, wobei die Europäer klar im Vorteil sind. Deswegen halten wir auch an unseren Engagements in europäischen Aktien weiter fest.

 

Trump und die geopolitischen Krisenherde


Trump hat bereits angekündigt, den Ukraine-Russland-Krieg schon in seinen ersten Amtstagen beilegen zu wollen. Dahinter steht allerdings ein großes Fragezeichen. Hinter Israel und dem Nahost-Konflikt steht Fragezeichen Nummer 2. Und last but not least: Was geschieht im wachsenden China-USA-Konflikt mit Taiwan?  Das große Fragezeichen Nummer 3.

 

Positionierung in diesem Spannungsfeld - Plattformökonomie

 

Wir sind durchaus positiv für Aktien eingestellt, wenn auch vorsichtig optimistisch. Für US-Titel sprechen die sinkenden Unternehmenssteuern, wobei man hier die Zahlen für das 2. und 3. Quartal abwarten muss. Steigende Zölle könnten dagegen zum Damoklesschwert werden. Aber was noch für US-Titel spricht: KI wird auch weiterhin die treibende Kraft bleiben und vor allem die Plattformökonomie weiter revolutionieren. Hier haben die USA mit Unternehmen wie Nvidia, Alphabet, Microsoft, Amazon und Meta bereits einen globalen Marktanteil von 86 Prozent. Tendenz: Weiter steigend.

Für europäische Aktien sprechen dagegen die sinkenden Zinsen und ein weiterhin intaktes globales Wirtschaftswachstum. Und bei DAX & Co.? In Deutschland sieht es so aus, als ob die Wirtschaft ein drittes Jahr hintereinander schrumpfen wird. Das wäre das erste Mal seit es die Bundesrepublik gibt. Das ist zwar bitter, aber nicht sonderlich tragisch für die meisten DAX-Unternehmen, die bis zu 80 Prozent ihrer Umsätze im Ausland generieren.

 

Mischung aus europäischen und US-Titeln

 

Wir halten deshalb an einer Mischung aus europäischen und US-Titeln fest, wobei wir in unserem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen die Aktienquote derzeit etwas niedriger halten als im Normalfall. Wir halten noch etwas Pulver trocken, um auf neue Entwicklungen schnell reagieren zu können.

Der Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value ist dagegen wie immer voll investiert. Aber auch hier sieht man, dass wir bei US-Werten derzeit etwas vorsichtig sind. Von den 25 Aktien kommen lediglich 4 aus den USA, 21 haben ihren Sitz in Europa.

 

 

Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value – mit zwei neuen Titeln ins neue Jahr

 

Beim Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value hat das jüngste Rebalancing zwei neue Titel ins Portfolio gebracht. Für Adobe und Booking Holdings sind nun die Munich Re und die Azelis Group nachgerückt. Die Munich Re glänzt schon seit einiger Zeit mit guten Zahlen. Mit der belgischen Azelis Group kommt ein komplett neuer Wert in den ETF. Diese Aktie ist gerade erst auf unsere Investment-Watchlist gekommen und startet mit einer hohen Renditeerwartung gleich durch.

 

 

Azelis Group – Wachstum zur rechten Zeit

 

Die Azelis Group ist ein Großhändler für Spezialitätenchemikalien. Nach dem niederländischen Wettbewerber IMCD ist Azelis der weltweit zweitgrößte reine Distributor für Spezialchemie. Der Großhandel mit Spezialchemikalien zeichnet sich durch exklusive Lieferantenbeziehungen aus. Lieferanten wie Geschäftseinheiten von BASF, DSM-Firmenich oder Croda gehören dazu. Diese exklusiven Deals sorgen für hohe Margen. Zudem plant Azelis weiteres Wachstum durch wohldosierte Übernahmen. Das bietet gerade jetzt eine interessante Wachstumsperspektive. 

Die Börsenaussichten für 2025 sind also gar nicht so schlecht, wobei wir beileibe nicht glauben, dass die sehr gute Performance von 2024 wiederholt werden kann.

 

Frank Fischer

Frank Fischer

Frank Fischer, Jahrgang 1964, ist Vorstandvorsitzender (CEO) der Shareholder Value Management AG und übt dort die Funktion des Chief Investment Officers (CIO) aus. Außerdem ist Frank Fischer Vorstandsmitglied der Shareholder Value Beteiligungen AG. Bis Ende 2005 war Frank Fischer als Geschäftsführer von Standard & Poor´s Fund Services (vormals Micropal GmbH) zuständig für Investmentfonds-Informationen und -Ratings.